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Enantioselektive Steroidsynthese durch organokatalytische Radikalpolycyclisierung
Antragsteller
Dr. Sebastian Rendler
Fachliche Zuordnung
Organische Molekülchemie - Synthese, Charakterisierung
Förderung
Förderung von 2008 bis 2010
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 72066310
Unser Forschungsvorhaben setzt sich die Totalsynthese zweier bislang nicht synthetisch zugänglicher Steroide, (+)-(20S)-3-Benzoylamino-20-dimethylamino-5-pregn-2-en-4-ol und (−)-Ouabain, zum Ziel. In diesem Kontext möchten wir die Leistungsfähigkeit der organokatalytischen SOMO-Katalyse unter Beweis stellen. Auf Grundlage dieser kürzlich entwickelten katalytischen, enantioselektiven Synthesemethode soll durch systematische Erweiterung die Synthese anellierter Carbocyclen in Radikalcyclisierungskaskaden realisiert werden. Unsere Vorgehensweise könnte so den Aufbau komplexer Molekülstrukturen mit mehreren benachbarten Stereozentren in einer einzigen Syntheseoperation ermöglichen. Wir erhoffen uns, so zu den eingangs erwähnten Steroiden in einer überschaubaren Gesamtzahl chemischer Transformationen zu gelangen. Ein Schlüsselkriterium der chemischen Totalsynthese ließe sich so erfüllen, nämlich die Bereitstellung substanzieller Mengen der jeweiligen Zielstrukturen auf zuverlässigem und gleichzeitig flexiblem synthetischen Weg. Schließlich liegt darin – neben dem rein akademischen Reiz der Totalsynthese – eine wesentliche Motivation dieses Forschungsvorhabens, nämlich die Lösung des Verfügbarkeitsproblems des o.g. Pregnenols aus natürlichen Ressourcen. Letzteres verhindert bislang biologische Studien des potenziellen Anti- Brustkrebs-Wirkstoffs mit neuem Wirkmechanismus. Die synthetischen Anstrengungen hin zu (−)-Ouabain hingegen sollen langfristig vor allem strukturelle Modifikationen des potenten, aber zugleich hochtoxischen Herzglykosids ermöglichen.
DFG-Verfahren
Forschungsstipendien
Internationaler Bezug
USA
Gastgeber
Professor David W. C. MacMillan, Ph.D.