Detailseite
Projekt Druckansicht

Proximate determinants of reproductive skew in ant populations

Fachliche Zuordnung Evolution, Anthropologie
Förderung Förderung von 2008 bis 2012
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 72148407
 
Wie die Reproduktion zwischen Individuen in Tiergruppen aufgeteilt ist und welche Faktoren die Artder Verteilung beeinflussen, sind zentrale Probleme der Verhaltensökologie und Evolutionsbiologie.Zahlreiche Modelle erklären die Schiefe der Verteilung („reproductive skew“) , setzen aber voraus,dass Individuen in der Lage sind, ihr Fortpflanzungsverhalten adaptiv an die momentanvorherrschenden sozialen und Umweltbedingungen anzupassen. Wir versuchen daher zu bestimmen,inwieweit das reproduktive Verhalten von Ameisenköniginnen der Art Leptothorax acervorum ausPopulationen mit unterschiedlichem „reproductive skew“ flexibel oder genetisch festgelegt ist. Bislangbelegen unsere Untersuchungen einen hohen „reproductive skew“ für alle Populationen südlich derPyrenäen. Sie zeigen weiterhin, dass die reproduktiven Ungleichgewichte durch aggressiveInteraktionen zwischen den Königinnen verursacht werden. Dieses Ergebnis steht im Widerspruch zuVeröffentlichungen britischer Kollegen, nach denen es zwischen Königinnen spanischer Populationen keine oder nur wenige Aggressionen geben soll. Unseren Verhaltensstudien musste daher mehr Zeit eingeräumt werden als ursprünglich geplant, was das gesamte Projekt etwas verzögert hat.In einer zusätzlichen Förderperiode von sechs Monaten wollen wir daher laufende Untersuchungenzum Verhalten von Königinnen abschließen, die zwischen Kolonien aus Populationen mit hohem bzw.niedrigem „reproductive skew“ ausgetauscht oder Futterstress bzw. veränderten Zahlenverhältnissen zwischen Königinnen und Arbeiterinnen ausgesetzt waren. Ergebnisse dieser Experimente sollen zeigen, ob Königinnen ihr Fortpflanzungsverhalten an veränderte Umweltbedingungen anpassen können. Außerdem wollen wir phylogeographische Analysen mit mtDNA-Sequenzen und Mikrosatelliten abschließen, die Auskunft über die genetische Isolation der „low skew“ und „high skew“ Populationen geben sollen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung