Detailseite
Projekt Druckansicht

Repräsentationshandeln im Mischwahlsystem

Fachliche Zuordnung Empirische Sozialforschung
Förderung Förderung von 2008 bis 2009
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 72169315
 
Die Wählermärkte westlicher Demokratien sind in Veränderung begriffen. An die Stelle sozial homogener und hoch organisierter Wählergruppen mit starken Parteibindungen treten schwächer strukturierte Formationen, die durch einen deutlich verringerten Organisationsgrad und verringerte Parteibindung ausgezeichnet sind. Das geplante Projekt basiert auf der These, dass sich segmentierte und individualisierte Wählermärkte dann in einer Individualisierung von Repräsentationshandeln und damit einer Schwächung von Parteien niederschlagen, wenn gleichzeitig wahlsystemisch bedingte Anreize zu parteiunabhängigem Handeln gegeben sind.Die Grundthese des geplanten Projekts soll am Beispiel der Bundesrepublik Deutschland empirisch untersucht werden. Der Gegenstandsbereich dieser empirischen Studie - also Repräsentationshandeln - ist dabei in umfassender und neuartiger Weise auf zwei Analyseebenen definiert. Das in der Deutschen Kandidatenstudie 2005 über quantitative Methoden erhobene Wahlkampfverhalten von Kandidaten stellt die erste Ebene der Untersuchung dar. Es soll in diesem Projekt im Zuge von Leitfadeninterviews für eine Stichprobe der Teilnehmer an der Kandidatenstudie 2005 auf qualitativem Weg validitiert und genauer im Blick auf das Phänomen der Individualisierung beschrieben werden. Das parlamentarische Verhalten von Abgeordneten stellt die zweite Ebene der Untersuchung dar. In diesem Projekt sollen Daten zu eingebrachten Gruppenanträgen und Erklärungen zur Abstimmung für diejenigen Abgeordneten erhoben werden, die an der Deutschen Kandidatenstudie 2005 teilgenommen haben. Repräsentationshandeln kann so auf verschiedenen Ebenen des Repräsentationsprozesses im Zusammenhang untersucht werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung