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Die Bedeutung mediotemporaler Strukturen für die Interaktion von Arbeits- und Langzeitgedächtnis

Fachliche Zuordnung Kognitive und systemische Humanneurowissenschaften
Förderung Förderung von 2008 bis 2015
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 72229919
 
Erstellungsjahr 2013

Zusammenfassung der Projektergebnisse

In diesem Projekt wurde die Interaktion und Interferenz von Langzeit- und Arbeitsgedächtnisoperationen untersucht. Es wurde in zwei Studien gezeigt, daß gleichzeitig ablaufende Arbeits- und Langzeitgedächtnisoperationen sich gegenseitig beeinflussen, und daß diese Interferenz sich in mediotemporalen Prozessen wiederspiegelt, z.B. in einer gemeinsamen Beanspruchung von hippokampalen Ressourcen durch Arbeits- und Langzeitgedächtnis und in einer sowohl von Arbeitsgedächtnislast, als auch von Langzeitgedächtniseinspeicherung abhängenden Aktivierung der hippokampalen Delta-Aktivität und des parahippokampalen Kortex. Wir zeigten in einer weiteren Studie, daß die Interferenz von Arbeits- und Langzeitgedächtnisoperationen davon abhängt, ob die Arbeitsgedächtnisoperationen Hippokampus-abhängig sind und entsprechende neuronale Korrelate aufweisen oder nicht. Aus diesen Studien ergab sich das Bild, dass der Hippokampus und die benachbarten mediotemporalen Regionen Funktionen sowohl für das Langzeitgedächtnis, als auch für das Arbeitszeitgedächtnis ausüben, die miteinander inferieren und interagieren. In nachfolgenden Studien versuchten wir daher genauer zu verstehen, welche Funktionen durch welche elektrophysiologischen Mechanismen unterstützt werden. Wir fanden, daß die Aufrechterhaltung von mehreren Objekten im Arbeitsgedächtnis vermutlich durch eine Phasen/Amplitudenkopplung von hippokampaler Theta und Gamma-Aktivität bewerkstelligt wird. Bei assoziativem Langzeitgedächtnis beobachteten wir ein Zusammenspiel von dissoziierten Funktionen des perirhinalen Kortex und des Hippokampus. Hierbei ergab sich das Bild, daß der perirhinale Kortex zunächst eine Neuigkeitserkennung durchführt, der Hippokampus dann den assoziierten Kontext reinstantiiert und diesen wiederum beim perirhinalen Kortex anfragt, und daß anschliessend der perirhinale Kortex diese Informationen an den Hippokampus überträgt. Schliesslich haben wir in einem Übersichts- und Hypothesenartikel (Fell und Axmacher 2011) dargestellt, welche Phasebasierten EEG-Mechanismen vermutlich für Langzeit- und Arbeitsgedächtnisoperationen und deren Interaktion relevant sind.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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