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Asianismen im 20. Jahrhundert - Asien als Bezugspunkt der (Neu-)definition von Räumen, Identitäten und Machtordnungen

Antragstellerinnen / Antragsteller Professor Dr. Marc Frey; Professorin Dr. Nicola Spakowski
Fachliche Zuordnung Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung Förderung von 2009 bis 2013
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 73376775
 
Der in dem hier beantragten Projekt neu gesetzte Begriff „Asianismen“ bezieht sich auf dis-kursive Konstrukte von Asien und damit in Verbindung stehende politische, kulturelle und soziale Praktiken. Konkret handelt es sich um Definitionen gemeinsamer und verbindender Traditionen jenseits “nationaler“ Kulturen, um politisch-kulturelle Visionen im Sinne einer Integration verschiedener Regionen Asiens, und um konkrete politische Projekte, die auf einen Zusammenschluss von Staaten zielten bzw. zielen. Der Begriff knüpft an das gegenwärtige allgemeine Interesse an Asien und Integrationsprozessen in Asien an und hebt die Pluralität und historische Bedingtheit von auf Asien bezogenen Konstrukten und Praktiken hervor. Asianismen existierten zu verschiedenen Zeiten und an verschiedenen Orten in je eigener Ausprägung und mit verschiedener Wirkung. Sie waren von Vielfalt, Widersprüchlichkeit und Dynamik geprägt. Die in diesem Projekt geplante Analyse nimmt insbesondere zwei (in den Einzelprojekten unterschiedlich gewichtete) Problemkomplexe in den Blick: erstens die Spannung zwischen Asianismen als transnationalen Horizonten bzw. Projekten und den in Asien im 20. Jahrhundert virulenten Nationalismen; zweitens das Verhältnis von Diskurs und Praxis und die Frage der Umsetzung und Umsetzbarkeit transnationaler Visionen im Kontext spezifischer nationaler, regionaler und globaler Strukturen. Ziel des Projektes ist es, in historischen Diskursen und Praktiken sowie aktuellen kritischen Rückblicken auf historische Asianismen die Varianten von Asianismen zu ermitteln. Die Perspektive auf Scheitern und Erfolg, Kontinuitäten und Brüche historischer Asianismen soll nicht zuletzt die aktuelle Asiendebatte befruchten. Dies geschieht in fünf eng aufeinander bezogenen, exemplarisch angelegten Teilstudien, in denen Asianismen in verschiedenen Räumen und Epochen des 20. Jahrhunderts thematisiert werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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