Duodenum-preserving head resection versus pancreatico-duodenectomy for chronic pancreatitis of the head - A randomized controlled multicentre trial. ChroPac
Zusammenfassung der Projektergebnisse
Ziel der resezierenden chirurgischen Therapie der chronischen Pankreatitis (CP) ist die Entfernung des entzündeten Bauchspeicheldrüsengewebes, das zu stenosierenden Prozessen, zu Schmerzen und zur Einschränkung der Lebensqualität führt. Hierfür stehen grundsätzlich zwei Verfahren zur Verfügung: die Entfernung des Bauchspeicheldrüsenkopfes unter Erhalt des Zwölffingerdarmes (duodenumerhaltende Pankreaskopfresektion - DEPKR) und die Entfernung des Bauchspeicheldrüsenkopfes unter Wegnahme des Zwölffingerdarmes (partielle Pankreatoduodenektomie - PPD). Beide Verfahren mit ihren Modifikationen sind laut der aktuellen S3 Leitlinie geeignet, die chronische Pankreatitis zu behandeln, und werden seit Jahren erfolgreich eingesetzt. Die ChroPac-Studie hat als erste randomisiert kontrollierte Multizenterstudie die duodenumerhaltende Pankreaskopfresektion mit der partiellen Pankreatoduodenektomie bezüglich der langfristigen Lebensqualität verglichen. Im multizentrischen Vergleich der beiden Operationstechniken konnte für den primären Endpunkt Lebensqualität kein signifikanter Unterschied gezeigt werden. Mit beiden Techniken kann die QoL zwei Jahre nach chirurgischer Resektion verbessert werden verglichen mit der präoperativen Lebensqualität der Patienten. Für die DEPKR Technik war die Operationsdauer signifikant kürzer, jedoch war die Rate an Re-Operationen und Anzahl an Krankenhaustagen zur Behandlung der CP mit dieser gewebesparenden Technik signifikant höher. Mortalität und weitere sekundäre Endpunkte der Morbidität waren vergleichbar in beiden Gruppen. Zum Zeitpunkt der Studienplanung wurden Patienten mit CP und entzündlicher Vergrößerung des Pankreaskopfes üblicherweise mit einer der aktuellen chirurgischen Techniken (partielle Pankreatoduodenektomie oder duodenumerhaltende Techniken nach Beger, Berne oder Frey) behandelt. Nach Beginn der Rekrutierung für die ChroPac Studie konnte eine Verlagerung der Behandlungsstrategien beobachten. Viele Patienten wurden zunächst von einem Gastroenterologen konservativ (Schmerz- und entzündungshemmende Medikation, diätetische Maßnahmen) behandelt, 71% der Studienpatienten waren vor der Operation endoskopisch behandelt worden und 38% hatten mindestens eine Stentimplantation in den Pankreasgang erhalten. Dies hatte niedrigere Rekrutierungszahlen als erwartet zur Folge. Unter Berücksichtigung der Tatsache, dass bei einigen Patienten intraoperativ ein Pankreaskarzinom diagnostiziert wird, kann man schlussfolgern, dass eine partielle Pankreatoduodenektomie in allen Fällen durchgeführt werden sollte, in denen ein Karzinom nicht sicher auszuschließen ist. Andererseits sollten Patienten mit Kompression oder Verschluss der Pfortader eine DEPKR erhalten. In allen anderen Fällen können Chirurgen weiterhin die von ihnen bevorzugte Operationsmethode für die Pankreaskopfresektion wählen.
Projektbezogene Publikationen (Auswahl)
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ChroPac-trial: duodenum-preserving pancreatic head resection versus pancreatoduodenectomy for chronic pancreatitis. Trial protocol of a randomised controlled multicentre trial. Trials. 2010 Apr 29;11:47
Diener MK, Bruckner T, Contin P, Halloran C, Glanemann M, Schlitt HJ, Mössner J, Kieser M, Werner J, Büchler MW, Seiler CM
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Partial pancreatoduodenectomy versus duodenum-preserving pancreatic head resection in chronic pancreatitis: the multicentre, randomised, controlled, double-blind ChroPac trial. Lancet. 2017 Sep 9;390(10099):1027-1037
Diener MK, Hüttner FJ, Kieser M, Knebel P, Dörr-Harim C, Distler M, Grützmann R, Wittel UA, Schirren R, Hau HM, Kleespies A, Heidecke CD, Tomazic A, Halloran CM, Wilhelm TJ, Bahra M, Beckurts T, Börner T, Glanemann M, Steger U, Treitschke F, Staib L, Thelen K, Bruckner T, Mihaljevic AL, Werner J, Ulrich A, Hackert T, Büchler MW; ChroPac Trial Group