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GRK 1539: Sichtbarkeit und Sichtbarmachung. Hybride Formen des Bildwissens
Fachliche Zuordnung
Kunst-, Musik-, Theater- und Medienwissenschaften
Geophysik und Geodäsie
Philosophie
Geophysik und Geodäsie
Philosophie
Förderung
Förderung von 2011 bis 2015
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 73540635
Das Graduiertenkolleg beschäftigt sich mit Visualisierungsformen aller Art in Wissenschaft und Kunst. Es verfolgt das Ziel, die heute international betriebene Forschung zur Visualisierung in Wissenschaften und Künsten unter den Gesichtspunkten des Wissens und der Reflexion für ein hochschul- und fakultätsübergreifendes sowie interdisziplinäres Promotionsprogramm fruchtbar zu machen. Das Gewicht liegt dabei auf der Verbindung von Informatik, Kognitionswissenschaften und Naturwissenschaften einerseits mit geisteswissenschaftlichen Reflexionen und künstlerischer Praxis andererseits. Der Forschungsidee des Graduiertenkollegs liegt die Einsicht zugrunde, dass sich im 20. und beginnenden 21. Jahrhundert sowohl die Bildproduktionen als auch die Rezeptions- und Wahrnehmungsweisen visueller Phänomene dramatisch verändert haben und sich weiter verändern werden. Visualisierungen und visuelle Zeichen kursieren in einer vorher nie vorhandenen Dichte. Medien und Techniken der Sichtbarmachung dringen bis in Bereiche des nicht mehr Sichtbaren vor (Nanophysik) und ermöglichen eine nahezu unbeschränkte Verrechnung, Verbreitung, Manipulation und Archivierung visueller Daten. Computergrafiken, Simulationen, virtuelle Bildwelten und Animationen entgrenzen die Erfahrung von Raum und Zeit und destabilisieren die Differenz zwischen Realität, Imagination und Fiktionalität. Bildgebende Verfahren in den Naturwissenschaften verändern sowohl die Vorstellung von Natur und Kosmos als auch des eigenen Körpers und lassen neue Konstruktions- und Interventionsmöglichkeiten entstehen. Diese lediglich beispielhaft beschriebenen Forschungsfelder bilden den epistemologischen Rahmen der Arbeit des Graduiertenkollegs. Im Zentrum stehen so Untersuchungen zum Wechselspiel zwischen 'Sichtbarkeit' und 'Sichtbarmachung', den Formen der Wahrnehmung in Bildmedien, den technischen Herstellungsverfahren sowie deren künstlerische und wissenschaftliche Reflexion und deren empirische Überprüfung. Wissenschaft und Kunst, Literatur und philosophische Ästhetik, Entwurfspraxis und technische 'Dispositive' verweisen wechselseitig aufeinander. Das Graduiertenkolleg spannt also bewusst einen weiten Bogen: von der Analyse der Apparate und medialen Produktionsbedingungen über die konkreten Praktiken der Sichtbarmachung, ihren Anschluss an überlieferte Bildcodes und Blickordnungen bis zu experimentell nachweisbaren Augenbewegungen.
DFG-Verfahren
Graduiertenkollegs
Antragstellende Institution
Universität Potsdam
Sprecher
Professor Dr. Hartmut Asche, seit 10/2014; Professor Dr. Dieter Mersch, von 4/2011 bis 9/2014
beteiligte Wissenschaftlerinnen / beteiligte Wissenschaftler
Professorin Dr. Ute von Bloh-Völker; Professor Dr. Arthur Engelbert; Professor Dr. Ottmar Ette; Professor Winfried Gerling; Professor Reinhold Kliegl, Ph.D.; Professorin Dr. Sybille Krämer; Professor Dr. Jürgen Kurths; Professor Dr. Andreas Martin Köstler; Professorin Dr. Gertrud Lehnert; Professor Dr. Torsten Schaub