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Funktionsmorphologie der Mundwerkzeuge heimischer und invasiver Amphipoden in Fließgewässern Deutschlands
Antragsteller
Professor Dr. Dieter Waloßek
Fachliche Zuordnung
Systematik und Morphologie der Tiere
Förderung
Förderung von 2008 bis 2012
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 74013335
Unter den in den Öberflächengewässern Deutschlands vorkommenden 24 Bachflohkrebs- Arten (Amphipoda) sind derzeit 16 gebietsfremde Arten. In vielen deutschen Wasserstraßen und Flüssen konnten sich diese invasiven Arten stark vermehren und haben dort die heimischen Amphipoden stark dezimiert und oft auch vollständig verdrängt. Da diese invasiven Arten oft in sehr hoher Individuendichte auftreten, hat ihre Etablierung in den betroffenen Gewässern nachhaltige Auswirkungen auf deren gesamte Biozönose. Die zu erwartende Erhöhung der Wassertemperatur in den mitteleuropäischen Gewässern in der Folge der stattfindenden Klimaveränderung und ein zunehmender Schiffsverkehr (einer der Vektoren für die Verbreitung invasiver Organismen) stellen potentielle Wegbereiter für die erfolgreiche Ausbreitung und Ansiedelung weiterer gebietsfremder Amphipoden und die damit verbundene weiter fortschreitende Veränderung der heimischen Fauna dar. Wir wollen zur Klärung der Ursachen einer erfolgreichen Etablierung invasiver Amphipoden mit einem funktionsmorphologischen Ansatz mit detaillierter Beschreibung und einem Vergleich der Mundwerkzeuge unter Verwendung der Rasterelektronenmikroskopie beitragen. Denn beim Vergleich zwischen heimischen und invasiven Arten werden insbesondere Unterschiede bei der Ernährungsweise neben unterschiedlichen Vermehrungsstrategien und größerer Toleranz gegenüber abiotischen Umweltfaktoren beobachtet. Da bisher nur wenige Details der Morphologie der Mundwerkzeuge von Süßwasser-Amphipoden beschrieben wurden, sehen wir diese Studie als ein wichtiges Projekt an, mehr über die Lebensstrategien invasiver Tierarten zu erfahren, aber auch wertvolle Informationen für die Taxonomie (Artendifferenzierung) zu erhalten – möglicherweise auch Hinweise auf den Erhalt der einheimischen Faunenelemente.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Beteiligte Person
Privatdozent Dr. Andreas Maas