Detailseite
Projekt Druckansicht

"Die Breite des Normalen". Zum Umgang mit Kindern im Schwellenraum zwischen "gesund" und "geisteskrank" in Berlin und Brandenburg 1918 bis 1933

Fachliche Zuordnung Wissenschaftsgeschichte
Förderung Förderung von 2008 bis 2012
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 74013535
 
In dem Forschungsprojekt soll der fürsorgerische, pädagogische und medizinische Umgang mit „psychopathischen" und geistig behinderten Berliner Kindern und Jugendlichen in der Zeit der Weimarer Republik untersucht werden. Mit der Figuration des jugendlichen Psychopathen wird ein Übergangsbereich von fraglicher Gesundheit zu sicher zu konstatierender Erkrankung analysiert, der als Schwellenraum begriffen und auf die sich im urbanen Raum komplex ausgestaltende Infrastruktur zur Erfassung, Behandlung und Versorgung auffälliger Kinder bezogen wird. Dieser Schwellenraum schließt sowohl den Übergang von der „Normalität" zur Krankheit als auch die (Rück-) Überschreitung der Krankheitsschwelle in eine „normale" Umwelt ein, zumeist mittels gestufter sozialpsychiatrischer Maßnahmen. Insbesondere soll der Umgang der beteiligten Fachgebiete (Psychiatrie, Konstitutionsmedizin, Pädagogik, Fürsorge) mit ihrer Klientel beschrieben und analysiert werden. Gleichzeitig werden die ebenfalls als Schwellenphänomene zu beschreibenden interdisziplinären Aushandlungsprozesse der beteiligten Fachgebiete Gegenstand der Untersuchung sein. Ausgehend von der „Kinder-Kranken- und Beobachtungsstation" der Psychiatrischen und Nervenklinik der Charite sollen spezifische Strukturen und Einrichtungen in Berlin und der umgebenden Provinz Brandenburg untersucht werden.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung