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GRK 1540:  Grenzräume in der Ostseeregion: Der Wandel kultureller und mentaler Grenzen im Ostseeraum

Fachliche Zuordnung Geschichtswissenschaften
Förderung Förderung von 2009 bis 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 74155713
 
Das Internationale Graduiertenkolleg der Universitäten Greifswald, Lund und Tartu untersucht die kulturelle und mentale Perzeption des Wandels von Grenzräumen und Grenzen innerhalb des Ostseeraums vom 15. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Das Untersuchungsgebiet umfasst die Ostseeanrainer sowie ihr weiteres Hinterland. Der dem Graduiertenkolleg zugrunde liegende theoretische Ansatz verbindet Elemente der Systemtheorie, der Netzwerktheorie, des Neo-Institutionalismus und der Organisationsentwicklungstheorie, um das analytische Potenzial von Grenzkonzepten für die Geistes- und Sozialwissenschaften zu erforschen. Dabei reicht der Bedeutungsrahmen des Begriffs "Grenzraum“ weit über eine territoriale Dimension hinaus und umfasst mentale wie kulturelle Interaktion im abstrakten Raum.
Die beteiligten Disziplinen untersuchen die Grenzen und die benachbarten Regionen im Ostseeraum in interdisziplinärer geistes- und sozialwissenschaftlicher Perspektive, wobei der Schwerpunkt in Tartu auf historisch-anthropologischen Studien, in Lund auf Humangeografie, Kulturanthropologie und politischer Ökonomie sowie in Greifswald auf den Sozial-, Geschichts- und Sprachwissenschaften liegt. Diese komplementären Schwerpunkte eröffnen ein breites und innovatives Spektrum an makro- und mikroperspektivischen Herangehensweisen. Das Graduiertenkolleg untersucht in diesem Zusammenhang vier interdisziplinäre Themenfelder: (1) die Entstehung und Transformation historischer Grenzräume, (2) die kulturellen Zusammenhänge von grenzüberschreitenden Handlungen in Grenzregionen, (3) die ökonomische Durchlässigkeit und Beständigkeit von Grenzen, (4) neue Grenzregimes: die politische Dimension von Grenzenbildung und -auflösung.
Diese vier Themenfelder werden übergreifend unter besonderer Berücksichtigung der Theoretisierung von synchronen und diachronen Wandlungsprozessen untersucht. Diese Bereiche werden erstmals in größerer, transnationaler Perspektive erforscht und bilden eine produktive, tragfähige Basis für Dissertationen in den beteiligten Disziplinen.
DFG-Verfahren Internationale Graduiertenkollegs
Internationaler Bezug Estland, Schweden
Antragstellende Institution Universität Greifswald
IGK-Partnerinstitution Lunds Universitet; Tartu Ülikool
Sprecherinnen (IGK-Partner) / Sprecher (IGK-Partner) Professor Dr. Riho Altnurme; Professorin Dr. Barbara Törnquist-Plewa
 
 

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