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Der König als Jäger im früh- und hochmittelalterlichen Europa
Antragstellerin
Professorin Dr. Martina Giese
Fachliche Zuordnung
Mittelalterliche Geschichte
Förderung
Förderung von 2008 bis 2009
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 74364540
Die Untersuchung soll einen Beitrag zur historischen Kulturwissenschaft leisten, indem sie mit gegenüber der bisherigen Forschung veränderter methodischer Herangehensweise und innovativem Erkenntnisinteresse die verschiedenen Bilder vom König als Jäger innerhalb des performativen und rituellen Zeichensystems der Epoche enthüllt und repräsentativ dokumentiert. Im Zentrum stehen die Motive und die zeitgenössische gesellschaftliche Bewertung der Herrscherjagd, insbesondere die Frage, wie die Jagd zu einer Virtus-Konzeption so großer Suggestionskraft avancieren konnte, daß sie zur Königslegitimation praktisch unverzichtbar wurde. Aufgedeckt, kategorisiert und interpretiert werden sollen jene narrativen Strukturen und Darstellungsmodi, welche in erster Linie in der Historiographie für herrscherliche Jagdaktivitäten Verwendung fanden. Über die historische Semantik sind diejenigen (Ideal-)Vorstellungen und Erwartungen freizulegen, die sich mit dem jagenden Herrscher verknüpfen. Der geradezu singuläre Stellenwert der Jagd für die repräsentative Statuswahrung und -verbesserung des Königs im Ranggefüge konkurrierender Führungsschichten soll damit differenziert vorgestellt und erklärt werden. Im Ergebnis verspricht die Studie Aufschluss über die Relevanz der königlichen Jagd als Chiffre von Herrschaftsqualitäten, als Herrschaftsinstrument sowie als integraler und signifikanter Bestandteil königlicher Identität im Mittelalter.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen