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Zeremoniell und höfisches Zeichensystem. Johann von Besser (1654-1729) und die Ausgestaltung des höfischen Zeremoniells in Brandenburg-Preußen

Fachliche Zuordnung Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung Förderung von 2008 bis 2012
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 75670768
 
Erstellungsjahr 2012

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Mit dem vorliegenden Band zur Person, zum Amt und zur Arbeitsweise des brandenburgisch-preußischen Oberzeremonienmeisters Johann von Besser wird die Edition von dessen Schriften zu einem vorläufigen Abschluß gebracht. Die Entscheidung, einem weiteren Quellenband den Vorzug vor einer monographischen Bearbeitung des Nachlasses zu geben, resultierte in erster Linie aus der Auffindung einer Reihe von neuen Quellen, die die in den bisherigen Bänden veröffentlichten Stücke in wesentlichen Punkten ergänzen. Der Forschung wird damit in nicht unerheblichem Umfang weiteres Material zugänglich gemacht. Zentral sind die Ausarbeitungen Bessers im Hinblick auf die Funktion und den Zustand der Zeremonienmeistercharge in den späten 1690er Jahren, deren Bedeutung für den aufstrebenden Berliner Hof, zumindest aus Sicht des Zeremonienmeisters, in diesem Zusammenhang deutlich erkennbar wird. Im Hinblick auf die Arbeitsweise verdeutlichen die ausgewählten Dokumente zum englischen Zeremoniell exemplarisch die eindrucksvolle die Breite des durch Besser gesammelten Materials und dessen Verarbeitung im Rahmen der von ihm angelegten Sammlungen. Gerade die ausgiebigen Abschriften von Gesandtschaftsberichten verdeutlichen den noch immer nicht in seiner gesamten Breite ausgeschöpften Quellenwert dieser Relationen. Ein bemerkenswertes Licht auf die zeitgenössische Beurteilung der durch Besser angelegten Sammlung wirft schließlich der Text Johann Ulrich Königs zur Frage der Anfertigung einer Kopie des Nachlasses für den russischen Hof. In diesen Ausführungen wird der unikale Charakter der Besserschen Sammlung in einer zeitgenössischen Beurteilung überdeutlich erkennbar. Nicht ausschließlich, aber auch vor dem Hintergrund dieser Aussagen, ist die ausführliche Beschäftigung des Antragstellers und seiner Mitarbeiter im Hinblick auf die Herausgabe der Schriften Johann von Bessers als erfolgreich zu betrachten. Die bereits vorliegenden Bände der Edition und der Druck des vorliegenden Manuskripts sowie die abschließende Herausgabe des Gesamtregisters stellen sowohl für die Forschungen zum Berliner Hof als auch zu unterschiedlichen Aspekten der frühneuzeitlichen Hofkultur eine Quelleninstanz ersten Ranges dar, die zum einen Material für die Arbeiten unterschiedlicher historischer Disziplinen in einer zuverlässigen Edition bereitstellt. Zum anderen aber auch zahlreiche Anknüpfungsmöglichkeiten für weitere Forschungen in einer Vielzahl von Bereichen bietet. Ausdrücklich sei hier betont, daß es sich bei der langfristigen Beschäftigung mit dem Nachlaß Johann von Bessers und den vorgelegten Bänden der Edition um wichtige Grundlagenforschung handelt.

 
 

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