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Molecular Determinants of Lyssavirus-Replication
Antragsteller
Professor Dr. Stefan Finke
Fachliche Zuordnung
Tiermedizin
Förderung
Förderung von 2008 bis 2013
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 76572622
Fledermäuse sind ein Reservoir für viele zoonotische Viren. Ursachen für die besondere Reservoirfunktion und molekulare Anforderungen an die Transspezies-Transmission und Etablierung von Fledermausviren in neuen Wirten sind unbekannt. Zu den fledermausassoziierten Viren gehören Lyssaviren. Lyssaviren enthalten Tollwutviren (RV; Rabies Virus), die in Carnivoren zirkulieren, und fledermausassoziierte Viren und sind ein geeignetes Modell für die Erforschung der Virusadaptierung an unterschiedliche Wirte. In diesem Projekt ist geplant, Virus-Wirt Interaktionen zu identifizieren, die die wirtsspezifische Replikation der verschiedenen Lyssaviren erklären. Murine und humane Zellen werden mit Fledermaus- und Nicht-Fledermausviren infiziert und Proteininteraktionen, die eine effiziente Replikation in den Nicht-Fledermauszellen ermöglichen, werden mittels vergleichender Massenspektrometrie identifiziert. Dabei werden RV und Fledermausvirus-Proteome aufgereinigter subviraler Komplexe verglichen. Unterschiede zwischen RV- und Fledermausvirus-Komplexen bezüglich ihres Zellproteingehaltes stellen vermutlich wirtsspezifische Variationen dar. Einflüsse der Proteine auf die Virusreplikation werden evaluiert und Domänen/Motive, die in wirtsspezifische Interaktionen involviert sind, werden identifiziert. Relevanten Sequenzen werden zwischen rekombinanten RV und Fledermausviren ausgetauscht und deren Einfluss auf die wirtsspezifische Replikation der rekombinanten Viren in Zellkulturen und in vivo untersucht. Rekombinante Fledermausviren mit RV Proteinen oder Proteindomänen werden erstmals die systematische Charakterisierung von molekularen Prozessen der wirtsspezifischen Lyssavirusreplikation erlauben. Die Identifizierung von wirtsabhängigen unterschieden werden zur Risikoabschätzung bezüglich der Infektion von Nichtfledermausspezies beitragen und eine Basis für die weitergehende Erforschung molekularer Prinzipien der Virusreplikation in Fledermausreservoiren bieten.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen