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Der Handlungsspielraum von Bischöfen. Eine vergleichende Untersuchung am Beispiel der ottonisch-salischen und angelsächsischen Herrscherwechsel

Fachliche Zuordnung Mittelalterliche Geschichte
Förderung Förderung von 2008 bis 2012
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 76634044
 
Herrscherwechsel stellten im Früh- und Hochmittelalter einen Test auf die Stabilität der Herrschaftsordnung dar. Das Spektrum der dabei möglichen Wirkungen reicht von qualitativ und quantitativ beschränkten Verunsicherungen zu umfassenden Krisen, die eine grundlegende Erschütterung oder weitreichende Umgestaltung der überkommenen Ordnung zur Folge haben konnten. Die Forschung hat solche Situationen immer wieder in den Blick genommen, um Konstanten und Variablen voneinander zu unterscheiden, die jeweils hervortretenden Akteure, ihre Handlungs- und Verhaltensmuster, ihre leitenden (Ordnungs-)Vorstellungen, soziale und politische (Spiel)regeln, kommunikative und machtbasierte Mittel der Konfliktlösung und weitere wechselnde Faktoren zu bestimmen und dadurch ein differenziertes und konkretes Bild der politisch-sozialen Wirklichkeit und der diese bestimmenden Strukturen zu erhalten. In dieser methodischen Perspektive soll das beantragte Projekt Rolle und Funktion der Kirche in verschiedenen Situationen des Herrscherwechsels im hochmittelalterlichen ottonisch-salischen Reich und im angelsächsischen Raum analysieren. Dabei soll das heuristische Potential des Vergleichs genützt werden, das gerade im Hinblick auf die oftmals behauptete europäische Sonderstellung der ottonisch-salischen Reichskirche wiederholt eingefordert, aber bisher nicht systematisch erprobt worden ist. Die vergleichende Untersuchung kann somit neue Erkenntnisse zur Rolle und Funktion der Kirche in den beiden Reichen hervorbringen und zugleich eine Perspektive eröffnen, unter der sich Struktur und Entwicklung der Herrschaftsordnungen vergleichend beschreiben lassen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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