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Reizspezifische Komponenten im Gammaband und ihre Rolle für die Repräsentation von Einzelmerkmalen und Merkmalskombinationen
Antragsteller
Professor Jochen Kaiser, Ph.D.
Fachliche Zuordnung
Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Förderung
Förderung von 2008 bis 2012
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 76858561
Synchroner oszillatorischer Nervenzellaktivität kommt eine wesentliche Rolle für basale kognitive Funktionen zu. Für die aufgabenbezogene Repräsentation von Informationen wird insbesondere die Aktivität im Gammaband (GBA) als zentral betrachtet. Jedoch ist die genaue Rolle der GBA unklar. Reflektiert sie den Prozess der Aufrechterhaltung einer Repräsentation als solchen? Oder sind in ihr auch die spezifischen abzubildenden Reizinformationen kodiert, d.h. lassen sich spezifische GBA-Komponenten der Repräsentation spezifischer Einzelreize zuordnen? In eigenen magnetenzephalographischen Vorarbeiten konnten wir erstmals Komponenten reizspezifischer Gammaband-Aktivität (rsGBA) nachweisen, die durch ihre genaue Topographie und dominante Frequenz charakterisiert waren und deren Ausprägung eine Vorhersage der Aufgabenleistung erlaubte. Im vorliegenden Projekt soll die rsGBA genauer charakterisiert werden: 1) Die Generalität ihrer Existenz soll durch Untersuchung anderer als der bislang untersuchten Reizmerkmale und -modalitäten überprüft werden. 2) Die Merkmale der durch sie vermittelten Repräsentationen sollen spezifiziert werden (aufgabenabhängige Modulierbarkeit, Verhältnis zu aufmerksamkeitsbedingter reizunspezifischer GBA). 3) RsGBA soll als neuer Zugang zur Untersuchung der Verarbeitung von Merkmalskombinationen und multimodalen Reizen genutzt werden, der einen direkten Vergleich unterschiedlicher Mechanismen des bindings von Reizdimensionen ermöglicht. Die vorgeschlagenen Studien zielen auf ein vertieftes inhaltliches Verständnis der funktionellen Rolle der GBA für die Informationsrepräsentation. Auf ihrer Basis kann die Notwendigkeit einer Untergliederung der GBA in reizinformationskodierende und reizunspezifische Anteile abgeschätzt werden.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen