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Artikulationsarbeit in Offshoringprojekten kleiner und mittlerer Unternehmen der Software-Branche (ARTOS)

Fachliche Zuordnung Accounting und Finance
Förderung Förderung von 2008 bis 2011
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 79992261
 
Erstellungsjahr 2012

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Im ARTOS-Projekt wurde untersucht, wie sich offshoring-spezifische Barrieren auf Koordination und Lernen bei der Softwareentwicklung in kleinen und Mittelständischen Unternehmen (KMU) auswirken. Dazu wurden mehrere Feldstudien in deutschen KMU durchgeführt und deren Arbeitsweise mittels ethnografisch orientierter Forschungsmethoden analysiert. Das Konzept der Artikulationsarbeit diente dabei als theoretische Linse, um die Koordinationsleistungen der Mitarbeiter in der Praxis detailliert zu verstehen. Auf der organisatorischen Ebene konnte das Projekt zeigen, dass agile Wissensmanagementpraktiken für deutsche Kleinunternehmen eine wichtige Rolle spielen, wobei die komplexe Verzahnung von formalen und informellen Anteilen der Koordination zu Herausforderungen und Problemen bei der täglichen Arbeitspraxis führen können. Dabei stellen insbesondere Aspekte des strategischen Lernens abseits der operationalen Ebene eine Herausforderung für Unternehmen dar, die sich nicht durch die Adaption formaler Vorgehensmodelle lösen lassen. Auf der technischen Ebene wurde informelle Artikulationsarbeit als vielversprechendes Thema für Unterstützungswerkzeuge identifiziert, da informelle Formen der Koordination von etablierten Systemen bisher nur wenig abgedeckt werden. Dabei konnte beobachtet werden, wie die mangelnde Sichtbarkeit informeller Koordinationsarbeit immer wieder zu Problemen in der Praxis führt. Durch eine bessere Verknüpfung von formalen und informellen Aspekten der Koordinationsarbeit können diese Probleme gelöst, zumindest aber abgemildert werden. Auf der sozio-kulturellen Ebene konnte das Projekt zudem spezifische Rahmenbedingungen herausarbeiten, die in verteilten Teams berücksichtigt werden müssen. So konnte das Projekt einerseits Erkenntnisse sammeln bezüglich der Rolle von Sozialkapital, das nicht nur als Grundlage für die Kooperation dient sondern auch negativ wirken kann wenn es die offene Ansprache von Problemen erschwert. Zum anderen wurde die Rolle von sozialen „Brücken“ zwischen den Teams analysiert, die als Wissensvermittler und Konfliktmediatoren eine wichtige Rolle spielen bei der Adaption und Anwendung von Wissensmanagementmodellen und Unterstützungswerkzeugen.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

  • 2009. Trust and Social Capital: Revisiting an Offshoring Failure Story of a Small German Software Company. In Proceedings of the Eleventh European Conference on Computer Supported Cooperative Work (ECSCW 2009). Springer, London, pp. 123-142
    Boden, Alexander, Nett, Bernhard & Wulf, Volker
  • 2010. Operational and Strategic Learning in Global Software Development. IEEE Software 27/6, pp. 58-65
    Boden, Alexander, Nett, Bernhard & Wulf, Volker
  • 2011. Conducting Business Ethnography in Global Software Development Projects of Small German Enterprises. Information and Software Technology 53/9, pp. 1012-1021
    Boden, Alexander, Müller, Claudia & Nett, Bernhard
  • 2011. Knowledge Sharing Practices and the Impact of Cultural Factors: Reflections on Two Case Studies of Offshoring in SME. Software Maintenance and Evolution: Research, Vol. 24, No. 2, pp. 139-152
    Boden, Alexander, Avram, Gabriela, Bannon, Liam & Wulf, Volker
 
 

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