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"Sattsam bekannte Uniformität"? Die Zentralorgane von SED, FDJ, CDU und LDPD zwischen Lenkungsabsicht, Kontrollpraxis und Leserbedürfnissen
Antragsteller
Professor Dr. Michael Meyen
Fachliche Zuordnung
Publizistik und Kommunikationswissenschaft
Förderung
Förderung von 2008 bis 2011
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 80095017
War die DDR-Presse so monolithisch wie es im Rückblick beschrieben wird und hatten die Journalisten tatsächlich so gut wie keinen Spielraum und damit keine Verantwortung?Dieser Wissensstand, der sich auf Akten, die Ziele der Machthaber und Inhaltsanalysen des Politikteils stützt, widerspricht den Erinnerungen der Leser, die sehr wohl Unterschiede zwischen den Zeitungen bemerkt und die Blätter auch als Distinktionsmerkmale eingesetzt haben. Das Projekt hat das Ziel, die These von der „sattsam bekannten Uniformität der DDR-Medien“ zu differenzieren, die Lenkungs- und Kontrollpraxis sowie vor allem die Zeitungsinhalte in unterschiedlichen Kontexten und im Zeitverlauf zu untersuchen (1950 bis 1989) und so die Frage zu beantworten, welchen Spielraum Journalisten in gelenkten Mediensystemen haben, allen inhaltlichen Vorgaben zum Trotz ihr Publikum zu erreichen.Dazu sollen die Zentralorgane von SED, FDJ, CDU und LDPD verglichen und die Stärken kommunikationswissenschaftlicher und historischer Forschung verbunden werden. Neben quantitativen und qualitativen Inhaltsanalysen der Zeitungen und der Presseanweisungen sind Zeitzeugeninterviews und die Aufarbeitung der Akten in mehreren Archiven geplant.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen