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Die Hügelgräbernekropole von Lapus, Region Maramures, Rumänien, eine Elitennekropole der späten Bronzezeit und ihr Umfeld - Ausgrabung eines funeralen Kultbaus und begleitende naturwissenschaftliche Untersuchungen von Funden und Befunden

Fachliche Zuordnung Ur- und Frühgeschichte (weltweit)
Förderung Förderung von 2008 bis 2012
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 80320324
 
Der in Hügel 26 innerhalb der spätbronzezeitlichen Hügelnekropole von Lapus ergrabene funerale mehrphasige Kultbau stellt in dieser Form einen neuen Denkmälertyp dar, der in der Bauform einer jüngeren, bereits gut erfassten Phase an die zeitgleichen Megara des mykenischen Kulturraumes erinnert. Der bislang auf einer Länge von 22 m und einer Breite von ca. 11 m erfasste und in Teilen ergrabene längsrechteckige Antenbau besitzt einen zentralen Herd, ist jedoch in Firstbauweise und mit Schwellbalkenkonstruktion bzw. eingetieften Wandfundamenten erreichtet worden. Unterhalb dieses Gebäudes konnte in gleicher Flucht ein weiteres kleineres Gebäude mit Schwellbalkenfundament erfasst werden, das jedoch seitliche Eingänge besitzt, aber gleichfalls über einen zentralen Herd verfügt. Außerhalb beider Gebäude wurden intentionelle Keramikdeponierungen zeremonialen Charakters vorgenommen. Ein kleines in diesem Areal zusammen mit verkohlten Makroresten mehrerer Getreidesorten und Kernen des Kulturweins entdecktes kleines Bronzedepot fügt sich in dieses Schema.In der Kampagne 2010 wird angestrebt, die beiden stratigraphisch unterschiedlichen Gebäude und die sie begleitenden fundreichen Flächen mit den Hinterlassenschaften von Tätigkeiten im Umfeld von Speise- und Trankzeremonien vollständig auszugraben. Dazu muss die bislang geöffnete Fläche im Süden sowie im Nordosten geringfügig erweitert werden. Ein Aktivitätsschwerpunkt wird auf der Ausgrabung der bislang nur im Magnetbild sichtbaren apsidialen Struktur im Norden der Fläche liegen. Die für die Anomalien des Magnetbildes der Prospektion des Sommers 2009 verantwortlichen Strukturen sind unter den Steinsetzungen im Osten zu vermuten, sie gilt es durch Abtrag der Steinsetzungen ebenfalls aufzudecken und damit auch die Frage nach der Gleichzeitigkeit der Steinstrukturen und des Antengebäudes zu klären.Das naturwissenschaftliche Begleitprogramm besteht in einer Erweiterung der mittels Geomagnetik prospektierten Fläche sowie der Lagerstättenforschung der Erzregion der Lapus-Senke. Wie erste Ergebnisse der Torfkernanalyse in einem ombrogenen Hochmoor in der näheren Umgebung der Fundstelle sowie die überaus reichen bronzezeitlichen Metallfunde andeuten, war die Ausbeutung von Metal Ilagerstätten entscheidend für die Anlage des Gräberfeldes und der bislang nicht erforschten angehörigen Siedlungen. Die Fortführung des archäometrischen Begleitprogramms, diesmal mit metallurgischem Schwerpunkt, wird daher zur Verifizierung der These angestrebt.Ein erneutes bodenkundliches Gutachten sowie ggf. eine neue Serie von 14C-Dalen runden das Programm ab. Die Aufarbeitung der Befunde und Funde läuft über den gesamten Antragzeitraum.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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