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Ecological adaptation in the Galápagos sea lion: The role of foraging ontogeny and interspecific competition

Fachliche Zuordnung Biologie des Verhaltens und der Sinne
Förderung Förderung von 2008 bis 2012
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 81016557
 
Erstellungsjahr 2011

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Ein Mechanismus der Umweltanpassung von Organismen besteht im frühen Erlernen spezifischer Habitatpräferenzen und daran angepasster Strategien der Nahrungssuche. Habitatpräferenzen können zu ökologisch induzierter genetischer Differenzierung von Populationen führen. Wir untersuchten durch einen Vergleich der Entwicklung des Nahrungssuchverhaltens von Galapagos Seelöwen im westlichen und zentralen Bereich des Galapagos Archipels die Rolle von ökologischen Anpassungen in der genetischen Differenzierung dieser Populationen. Juvenile Galapagos Seelöwen suchen in geringerer Tiefe nach Nahrung als adulte Weibchen, weil sie deutlich kleiner sind und deshalb langsamere Schwimmer und schlechtere Taucher. Deshalb ist die lange anhaltende mütterliche Unterstützung durch Säugen der Jungtiere in den ersten zwei Lebensjahren enorm wichtig für deren Überleben trotz ihrer eingeschränkten Tauchfähigkeiten. Wo Seelöwen gemeinsam mit potentiell konkurrierenden Galápagos Seebären vorkommen, zeigte sich eine komplexe Nischenseparierung: Juvenile Seelöwen ähneln in Aktivitätsmuster, Tauchtiefe und eventuell auch Nahrungsspektrum zwar den ähnlichen großen adulten Seebärenweibchen, verhalten sich aber in ihrer Habitatwahl ähnlich wie adulte Seelöwen-Weibchen, die küstennah jagen, während die Seebären im Freiwasser küstenfern nach Nahrung suchen. Seelöwen sind im Westen des Archipels bei der Nahrungssuche auf den schmalen Küstenbereich begrenzt, was vermutlich zu ihrer geringen Populationsgröße beiträgt. Vorläufige Ergebnisse des Vergleiches westlicher (mit interspezifischer Konkurrenz) und zentraler (ohne interspezifische Konkurrenz) Galapagos Seelöwen deuten darauf hin, dass sich (1) juvenile westliche Seelöwen zu einem früheren Zeitpunkt erfolgreich selbst ernähren, (2) sich die Bewegungsmuster westlicher juveniler und adulter GSL stark von denen der zentralen Population unterscheiden und, dass sich (3) Charakteristika des Nahrungssuchhabitats unterscheiden. Damit spielt anscheinend das Erlernen eines spezifischen Nahrungshabitats eine Rolle für die genetische Differenzierung von westlichen und zentralen Seelöwen.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

  • 2010. Field-based age estimation of juvenile Galapagos sea lions (Zalophus wollebaeki) using morphometric measurements. Aquatic Mammals 36: 262-269
    Jeglinski JWE, Müller B, Pörschmann U, Trillmich F
 
 

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