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Geschwindigkeitsmodulation kortikaler Areale bei retinal und extraretinal gesteuerten Augenfolgebewegungen schizophrener Patienten im Vergleich zu Normalprobanden

Fachliche Zuordnung Biologische Psychiatrie
Förderung Förderung von 2008 bis 2011
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 81142410
 
Langsame Augenfolgebewegungen (AFB) ermöglichen es, ein sich bewegendes Blickziel auf der Retina stabil abzubilden. Die foveale Objektstabilisation (Fovea = Stelle des schärfsten Sehens) während der AFB wird durch eine Minimierung der retinalen Bildverschiebung gewährleistet, d. h. die Differenz zwischen Blickziel- und Augengeschwindigkeit soll möglichst klein sein. Darüber hinaus stellt die retinale Bildverschiebung den retinalen Stimulus für die Generierung einer AFB dar. Überschreitet der retinale Positionsfehler einen bestimmten Wert, erfolgen kompensatorische Aufholsakkaden. Neben diesen retinalen Mechanismen erfolgt die Kontrolle der AFB auch durch extraretinale Faktoren. Extraretinale Informationen beinhalten Prozesse wie die Efferenzkopie (interne Repräsentation des motorischen Signals), Aufmerksamkeit, Prädiktion und das räumliche Arbeitsgedächtnis. Bei etwa der Hälfte aller schizophrenen Patienten lässt sich eine Störung der AFB beobachten. Die Patienten zeigen im Vergleich zu Normalprobanden eine reduzierte AFB-Geschwindigkeit und vermehrt Aufholsakkaden. In vorigen Studien konnten wir bei Patienten während der Ausführung von AFB mit Hilfe funktioneller Kernspintomographie (fMRT) einerseits okulomotorische Areale mit verminderten Aktivierungen zeigen, andererseits aber auch stärkere Aktivierungen, als Ausdruck kompensatorischer Prozesse identifizieren. Bisher gelang es jedoch nicht, geschwindigkeitsabhängige retinale und extraretinal Prozesse zu differenzieren. Die Störung der AFB ist bei einem großen Teil erkrankter Patienten aber auch bei nicht erkrankten Familienangehörigen nachweisbar, und erscheint somit zumindest zum Teil genetisch determiniert. In dem beantragten Projekt möchten wir mit Hilfe der ereigniskorrelierten (event related) funktionellen Kernspintomographie die retinalen und extraretinalen Mechanismen der Störung der AFB bei schizophrenen Patienten unter Berücksichtigung verschiedener Stimulusgeschwindigkeiten untersuchen. Darüber hinaus möchten wir mittels eines Kandidatenansatzes eine Assoziationsuntersuchung des AFB-gain mit dem Val66Met Polymorphismus des BDNF-Gens durchführen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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