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GRK 1202: Oligonukleotide in Zellbiologie und Therapie
Fachliche Zuordnung
Medizin
Förderung
Förderung von 2005 bis 2014
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 820988
Oligonukleotide sind kurzkettige DNA- oder RNA-Moleküle. Dieses Graduiertenkolleg umfasst zwei wichtige aktuelle Entwicklungen:
-- immunologisch aktive Oligonukleotide zur Steuerung des Immunsystems
-- RNA-Interferenz (siRNA, small interfering RNA) zur selektiven Hemmung der GenexpressionZiel ist es, über die Steuerung des Immunsystems und über die Hemmung von Zielgenen innovative Ansätze für die Therapie von Tumorerkrankungen, von Infektionen und von Autoimmunität zu entwickeln.
Beide Molekülklassen, immunstimulatorische Oligonukleotide und siRNA, bedeuten einen substanziellen Zuwachs an Möglichkeiten, Krankheitsprozesse sowohl besser zu verstehen als auch in diese therapeutisch einzugreifen. Mit immunaktiven Oligonukleotiden ist es erstmals möglich, das angeborene Immunsystem mit einem synthetischen Stimulus nach dem Muster von Virusinfektionen zu stimulieren. Seit kurzem weiß man, dass Zellen des Immunsystems eine Familie von Rezeptoren (Toll-like-Rezeptoren, TLR) exprimieren, die bestimmte Charakteristika viraler Nukleinsäuren erkennen, wie so genannte CpG-Motive in viraler DNA, bestimmte Formen von Einzelstrang-RNA und Doppelstrang-RNA. Synthetische Oligonukleotide mit diesen Charakteristika können nun eingesetzt werden, um selektiv eine gegen Virus-infizierte Körperzellen gerichtete Immunantwort (zum Beispiel Bildung Interferon-() zu induzieren. Diese Art von Immunantwort (Th1) ist für eine erfolgreiche Immuntherapie von Tumoren entscheidend. Bislang standen zur Stimulation des angeborenen Immunsystems vor allem bakterielle Moleküle wie Endotoxin zur Verfügung, deren therapeutische Anwendung durch Toxizität limitiert ist. Ein grundsätzlich unterschiedlicher Mechanismus liegt der Anwendung von siRNA zugrunde: siRNA besteht aus kurzen doppelsträngigen RNA-Molekülen, in denen ein Strang komplementär zur mRNA des Zielgens ist. Über siRNA können Gene, die eine Schlüsselfunktion bei der Entstehung einer Erkrankung besitzen, auf der Ebene der Genexpression gezielt ausgeschaltet werden.
Das Graduiertenkolleg integriert neun Arbeitsgruppen der Universität zu einer international kompetitiven Ausbildungseinheit. Die Beteiligung der medizinischen wie der naturwissenschaftlichen Fakultät und von Gruppen mit immunologischer, molekularbiologischer bis hin zu biophysikalischer Ausrichtung garantiert ein hohes Maß an Interdisziplinarität.
-- immunologisch aktive Oligonukleotide zur Steuerung des Immunsystems
-- RNA-Interferenz (siRNA, small interfering RNA) zur selektiven Hemmung der GenexpressionZiel ist es, über die Steuerung des Immunsystems und über die Hemmung von Zielgenen innovative Ansätze für die Therapie von Tumorerkrankungen, von Infektionen und von Autoimmunität zu entwickeln.
Beide Molekülklassen, immunstimulatorische Oligonukleotide und siRNA, bedeuten einen substanziellen Zuwachs an Möglichkeiten, Krankheitsprozesse sowohl besser zu verstehen als auch in diese therapeutisch einzugreifen. Mit immunaktiven Oligonukleotiden ist es erstmals möglich, das angeborene Immunsystem mit einem synthetischen Stimulus nach dem Muster von Virusinfektionen zu stimulieren. Seit kurzem weiß man, dass Zellen des Immunsystems eine Familie von Rezeptoren (Toll-like-Rezeptoren, TLR) exprimieren, die bestimmte Charakteristika viraler Nukleinsäuren erkennen, wie so genannte CpG-Motive in viraler DNA, bestimmte Formen von Einzelstrang-RNA und Doppelstrang-RNA. Synthetische Oligonukleotide mit diesen Charakteristika können nun eingesetzt werden, um selektiv eine gegen Virus-infizierte Körperzellen gerichtete Immunantwort (zum Beispiel Bildung Interferon-() zu induzieren. Diese Art von Immunantwort (Th1) ist für eine erfolgreiche Immuntherapie von Tumoren entscheidend. Bislang standen zur Stimulation des angeborenen Immunsystems vor allem bakterielle Moleküle wie Endotoxin zur Verfügung, deren therapeutische Anwendung durch Toxizität limitiert ist. Ein grundsätzlich unterschiedlicher Mechanismus liegt der Anwendung von siRNA zugrunde: siRNA besteht aus kurzen doppelsträngigen RNA-Molekülen, in denen ein Strang komplementär zur mRNA des Zielgens ist. Über siRNA können Gene, die eine Schlüsselfunktion bei der Entstehung einer Erkrankung besitzen, auf der Ebene der Genexpression gezielt ausgeschaltet werden.
Das Graduiertenkolleg integriert neun Arbeitsgruppen der Universität zu einer international kompetitiven Ausbildungseinheit. Die Beteiligung der medizinischen wie der naturwissenschaftlichen Fakultät und von Gruppen mit immunologischer, molekularbiologischer bis hin zu biophysikalischer Ausrichtung garantiert ein hohes Maß an Interdisziplinarität.
DFG-Verfahren
Graduiertenkollegs
Antragstellende Institution
Ludwig-Maximilians-Universität München
beteiligte Wissenschaftlerinnen / beteiligte Wissenschaftler
Professor Dr. Hans-Joachim Anders; Professor Dr. David Anz; Professorin Dr. Carola Berking; Privatdozent Dr. Robert Besch; Professor Dr. Karl-Klaus Conzelmann; Professor Dr. Wolfgang M. Heckl; Professor Dr. Jürgen Heesemann; Professor Dr. Karl-Peter Hopfner; Professorin Dr. Susanne Krauss-Etschmann; Professor Maciej Lech, Ph.D.; Professor Dr. Adelbert Roscher; Dr. Andreas Schmidt; Professor Dr. Maximilian Schnurr; Professor Dr. Hendrik Schulze-Koops; Privatdozentin Dr. Alla Skapenko; Professor Dr. Robert Stark
Sprecher
Professor Dr. Stefan Endres