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Mikroglia bei Netzhautdegeneration

Fachliche Zuordnung Molekulare Biologie und Physiologie von Nerven- und Gliazellen
Förderung Förderung von 2008 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 63731250
 
Bei hereditären Netzhautdystrophien kommt es durch apoptotische Degenerationsprozesse zu einem progressiven Verlust der Sehfähigkeit bis hin zur Erblindung. Befunde im Mausmodell der Xgebundenen juvenilen Retinoschisis (Rs1h-/Y) deuten darauf hin, dass die Aktivierung von Mikroglia der retinalen Degeneration zeitlich voraus geht. In der degenerierenden Netzhaut treten simultan proinflammatorische und immundämpfende Mikrogliapopulationen auf. Das neu identifizierte Activated Microglia/Macrophage WAP Domain Protein (AMWAP) ist ein Marker und Effektor für antiinflammatorische Mikrogliazellen. Ein ähnlicher gegenregulierender Phänotyp kann in vitro durch das Flavonoid Luteolin aus pro-inflammatorisch aktivierten Mikrogliazellen reprogrammiert werden. Diese Befunde sollen nun in vivo verifiziert werden, um den Effekt der Modulation von Mikroglia bei der Netzhautdegeneration zu evaluieren. Das erste Ziel des Antrags ist, durch gezielte Deaktivierung von Mikrogliazellen ihren funktionellen Beitrag an der Netzhautdegeneration in Rs1h-/Y Mäusen aufzuklären. Dann sollen die Mikroglia-modulierenden Eigenschaften von Luteolin im Blaulichtinduzierten Lichtschaden in vivo untersucht werden. Weiterhin beschäftigen wir uns mit der Charakterisierung und in vivo Rolle von AMWAP als Mikroglia-Effektor. Die Ergebnisse des umfassenden Forschungsvorhabens sollen aufklären, welche Mikroglia-gerichteten Ansätze als Therapieoptionen bei Netzhautdegenerationen prinzipiell erfolgverprechend sind.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
 
 

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