Transdifferenzierung und Transplantation fetaler Zellen im Tiermodell zur Therapie des insulinabhängigen Diabetes mellitus
Zusammenfassung der Projektergebnisse
Hintergrund. Die Standardtherapie bei insulinabhängigem Diabetes mellitus (IDDM) ist die Gabe von Insulin; allerdings haben Diabetiker selbst bei optimaler Compliance und optimaler Therapie immer noch eine erhöhte Inzidenz typischer Folgeerkrankungen. Die Pankreas- und Inseltransplantation steht prinzipiell als Therapieoption zur Verfügung, ist aber ebenfalls nicht zuletzt wegen des Organmangels keine optimale Lösung. In diesem Projekt sollten daher neue Zellquellen aus der Leber in vitro und in vivo untersucht werden. Methoden. Es erfolgte eine Isolation fetaler Lebervorläuferzellen der Ratte. Die Zellen wurden hinsichtlich des Leberstammzellmarkers Thy-1 sortiert und einem Transdifferenzierungsmedium ausgesetzt. Ferner wurden die Zellen in diabetische Ratten transplantiert. Die beteiligten Signalwege wurden mittels RealTime-PCR und Immunfluoreszenz untersucht; Insulinproduktion wurde mittels ELISA gemessen. Ergebnisse und Schlussfolgerung. Es konnte gezeigt werden, dass fetale Lebervorläuferzellen in einem Differenzierungsmedium dazu gebracht werden können, Insulin zu produzieren – in Abhängigkeit vom Glucosespiegel. Hieran ist der wnt-Signalweg wesentlich beteiligt. Entgegen der ursprünglichen Erwartungen stellt die Subpopulation der fetalen Lebervorläuferzellen, die in insulinproduzierdende Zellen transdifferenzieren können, einen bislang unbekannten Zelltyp dar. Diese Zellen lassen sich noch in der adulten Rattenleber nachweisen. Eine Transplantation der Zellen erwies sich als möglich, es konnte jedoch noch kein Therapieerfolg erreicht werden.
Projektbezogene Publikationen (Auswahl)
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Transplantation von Lebervorläuferzellen zur Therapie des insulinabhängigen Diabetes mellitus. Zeitschrift für Gastroenterologie 2011;49 (01), P3_07
H Bruns, D Schultze, UM Galli, M Büchler, P Schemmer