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Die jüdischen Eliten in Polen im 15. und 16. Jahrhundert

Fachliche Zuordnung Frühneuzeitliche Geschichte
Förderung Förderung von 2008 bis 2016
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 83350827
 
Seit dem späten Mittelalter formierte sich in Polen die demographisch wie kulturell bedeutendste jüdische Bevölkerungsgruppe innerhalb der abendländischen Diaspora. Eine wesentliche Voraussetzung für diese Entwicklung war die enge Vernetzung der jüdischen Eliten mit den nichtjüdischen Führungsschichten. Im Mittelpunkt der Untersuchung steht zum Einen die Entwicklung der Kontaktnetze zwischen jüdischen und nichtjüdischen Eliten im Spannungsfeld von rechtlichen Normen (die zumeist auf Abgrenzung zielten) und sozialer Praxis (die jene Grenzziehungen immer wieder pragmatisch in Frage stellte). Zum Anderen zielt die Studie auf die Auswirkungen dieser Kontaktnetze für die gruppeninterne Machtbalance innerhalb der jüdischen (Wirtschaftseliten – Gemeindeeliten) wie der nichtjüdischen Gesellschaft (Königtum – Adel – Kirche – Bürger). Die Arbeit ist als interregionaler Vergleich zwischen den Zentren Posen, Krakau und Lemberg angelegt, die als Mittelpunkte der drei größten Provinzen des Königreichs jeweils ganz eigene Kontakt- und Kommunikationsstrukturen zwischen den jüdischen und nichtjüdischen Eliten hervorgebracht haben. Der Untersuchungszeitraum ist so gewählt, dass er die wichtigen gesellschaftlichen Akzentverschiebungen in der nichtjüdischen Gesellschaft ebenso abdeckt wie die soziale und demographische Verdichtung der jüdischen Bevölkerungsgruppe bis hin zur Durchsetzung der jüdischen Gemeindeautonomie und der Etablierung der Gemeinde- und Rabbinerversammlungen in Lublin als Forum überregionalen Interessenausgleichs innerhalb der jüdischen Eliten seit der Mitte des 16. Jahrhunderts.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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