Detailseite
Projekt Druckansicht

a) Fußballenthusiasmus: Die Anfänge des Fußballs in Lateinamerika als transnationales Phänomen - Argentinien, Brasilien und Uruguay im Vergleich, 1867-1930 b) Nationale Erinnerungen in Lateinamerika: Transformationen, Rekodifikationen und aktuelle Verwendungsformen

Fachliche Zuordnung Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung Förderung von 2008 bis 2010
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 85051145
 
Projekt a) Dieses Projekt untersucht am Beispiel der Anfänge des Fußballsports in Lateinamerika und seiner Träger, der „Fußballenthusiasten“, kulturelle Transferprozesse und die Entstehung transnationaler Öffentlichkeiten an der Wende des 19. und 20. Jahrhunderts. Die vergleichende Analyse konzentriert sich einerseits auf die konkreten Prozesse von Transfer und Rücktransfer des Fußballs zwischen Europa und Lateinamerika und andererseits auf die Vermittlung des Fußballs als „moderner“ Sport durch die neue Sportpresse in Argentinien, Uruguay und Brasilien, den Ursprungsländern des Fußballs in Lateinamerika. Sie geht von der Hypothese aus, dass die Erfolge des neuen europäischen Sports in einer durch die europäische Masseneinwanderung geprägten Großregion Lateinamerikas und wenig später lateinamerikanischer Mannschaften in Europa sowie die durch neue Medien vermittelte Teilhabe am Fußball zum Einen zur Perzeption einer wachsenden Einbindung in eine sich globalisierende Welt und zu neuen Vorstellungen (pan-)lateinamerikanischer Verbundenheit, zum Anderen aber auch zur Konstruktion neuer Differenzen zwischen den Ländern und innerhalb dieser zwischen einzelnen sozialen Schichten und zwischen unterschiedlichen ethnischen Gruppen geführt hat. Von zentraler Bedeutung sind der Wandel und die Differenzierung der entscheidenden Akteursgruppen, woran sich die Dynamik der kulturellen Globalisierungsprozesse dieses Zeitraums ablesen lässt. Projekt b)Dieses Projekt befasst sich mit den Feiern der Unabhängigkeit im Umfeld der Zentenarien in zwei ausgewählten Ländern Lateinamerikas. Ausgewählte Fallstudien nationaler Feiertage in Chile und Guatemala werden in unterschiedlichen historischen Kontexten als soziale Konstruktionsprozesse und als Schauplatz für heterogene Geschichtsdeutung erforscht. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf den Hundertjahrfeiern von 1910 bis 1921 sowie auf der Vorbereitung der 200-Jahrfeiern seit ca. 2000. Es wird nach der Beteiligung gesellschaftlicher Akteure, der Einbeziehung oder Ausgrenzung ethnischer Minderheiten, nach kulturellen Hybridisierungsprozessen und Veränderungen von Diskursen und nach Geschichtsdeutungen innerhalb und im Umfeld der ritualisierten Unabhängigkeitsfeiern gefragt. Im Mittelpunkt wird in dieser Untersuchungsphase das Fallbeispiel Chile stehen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung