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Entwicklung eines Instruments zur Identifikation und Beschreibung von Zielgruppen für Doktorandenworkshops - Implikationen für die inhaltliche Gestaltung am Beispiel der MSE-Tagung 2008

Antragstellerin Professorin Dr. Margit Enke
Fachliche Zuordnung Werkstofftechnik
Förderung Förderung von 2008 bis 2009
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 85562790
 
Erstellungsjahr 2009

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Das vorliegende Forschungsprojekt erarbeitet Grundlagen für eine zielgerichtete, wirksame Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses in den Ingenieurwissenschaften. Das Projekt legt strukturierte Erkenntnisse zu Einstellungen, Bedürfnissen und Wünschen von Doktoranden der Ingenieurwissenschaften, speziell der Fachrichtung Materialwissenschaft und Werkstofftechnik, hinsichtlich einer Promotion und damit verbundener Karrierevorstellungen vor. Aufgrund der Forschungsergebnisse können aus der Gruppe der Doktoranden unterschiedliche Zielgruppen anhand charakteristischer Merkmale identifiziert und beschrieben werden. Diese Zielgruppenidentifikation ermöglicht Maßnahmen für eine strategische Förderung von Nachwuchswissenschaftlern in der untersuchten Fachdisziplin, u. a. eine individuelle Gestaltung und Kommunikation von Karriereworkshops und Nachwuchsakademien. Gegenstand der umfassenden empirischen Untersuchungen war die Attraktivität einer wissenschaftlichen Laufbahn versus einer Industriekarriere für Doktoranden der Materialwissenschaft und Werkstofftechnik sowie relevante Umweltfaktoren, die diese Attraktivität bestimmen. Von besonderem Interesse waren dabei Faktoren, die die Entscheidung von Doktoranden für eine Wissenschaftskarriere positiv beeinflussen. Es wurde festgestellt, dass eine hohe Zufriedenheit mit dem Promotionsfortschritt, klare Organisationsstrukturen am Institut, eine starke interdisziplinäre Ausrichtung des Instituts sowie eine Fokussierung des Instituts auf Grundlagenforschung die Entscheidung für eine wissenschaftliche Karriere positiv beeinflussen. Entgegen der ursprünglichen Annahme hatten eine frühzeitige Entscheidung für die Promotion, die Teilnahme an strukturierten Doktorandenprogrammen, die Finanzierungsform der Promotionsstelle, ein Besuch internationaler Fachkonferenzen und die Mitarbeiterzahl des Instituts/Lehrstuhls keinen positiven Einfluss auf die Bevorzugung einer Wissenschaftskarriere. Weiterhin ergab die Untersuchung ein großes Interesse an einer zielgerichteten Unterstützung der Doktoranden in der individuellen Karriereplanung, z. B. durch Karriereworkshops im Rahmen von Fachtagungen. Unabhängig von der angestrebten beruflichen Entwicklung in Wissenschaft oder Industrie wünschte sich eine relevante Zahl der Befragten solche Karriereworkshops und benannte spezifische Themen, an denen für diese berufliche Entwicklung großes Interesse besteht. Die Ergebnisse des Forschungsprojekts wurden genutzt, um einen ersten Karriereworkshop auf der MSE-Tagung 2008 in Nürnberg durchzuführen. Die positive Evaluierung des Karriereworkshops durch die teilnehmenden Doktoranden zeigt einerseits, dass die im Projekt entwickelte Methode zur Bestimmung von Workshopthemen und zur Identifikation von Zielgruppen für Karriereworkshops erfolgreich war. Zum anderen unterstreicht die positive Evaluierung nochmals den großen Bedarf an Karriereworkshops für Doktoranden. Es ist anzunehmen, dass dies auch für andere Fachdisziplinen sowie Doktoranden anderer Nationen zutrifft. Vor diesem Hintergrund sollte in künftigen Arbeiten zum einen die Idee der Karriereworkshops in andere ingenieurwissenschaftliche Wissenschaftsdisziplinen übertragen und durch entsprechende Untersuchungen inhaltlich untersetzt werden. Zum anderen sollte die Untersuchung in der Fachdisziplin Materialwissenschaft und Werkstofftechnik international, mindestens aber im europäischen Maßstab, erweitert werden. Die so gewonnenen Ergebnisse können im Rahmen des Hochschulmanagements für die Gewinnung von wissenschaftlichen Nachwuchskräften in den jeweiligen Fachdisziplinen genutzt werden. Weiterhin würden solche Erkenntnisse eine Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses auf europäischer Ebene unterstützen.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

  • (2008): Motivation, Situation und Zukunftsabsichten Promovierender in der Materialwissenschaft und Werkstofftechnik in Deutschland. In: DGM aktuell, 08/2008
    Schöpe, T.; Enke, M.; Rathmann, P.
  • (2008): Promotion und dann? Gibt es ein Informationsdefizit? Vortrag auf dem MSE-Congress (Materials Science and Engineering), 01.09.2008, Nürnberg
    Enke, M.; Schöpe, T.
  • (2009): Effektive Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses – eine empirische Untersuchung zum Einfluss von Promotionsbedingungen auf die Attraktivität einer wissenschaftlichen Laufbahn. Vortrag auf dem 11. Workshop "Hochschulmanagement" der Kommission Hochschulmanagement des Verbands der Hochschullehrer der Betriebswirtschaft e. V. am 20./21.02.2009 in Münster
    Schöpe, T.; Rathmann, P.; Geigenmüller, A.; Enke, M.
 
 

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