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Entscheidungsverhalten im gesunden Alter in Abhängigkeit von zeitlicher Distanz und sozioemotionaler Relevanz
Antragstellerin
Professorin Dr. Stefanie Brassen
Fachliche Zuordnung
Kognitive und systemische Humanneurowissenschaften
Förderung
Förderung von 2008 bis 2013
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 86403855
Verhaltensbefunde legen nahe, dass sich erfolgreiches Altern durch eine verstärkte Hinwendung zu positiven Informationen auszeichnet (Positivitäts-Effekt). Demgegenüber steht die Beobachtung eines „Negativitäts-Effekts“ bei Patienten mit Altersdepression, die als Modell nicht-erfolgreichen Alterns betrachtet werden kann. Beide Phänomene sind neurowissenschaftlich kaum untersucht, werden jedoch auf eine veränderte Emotionsregulation zurückgeführt. Diese scheint motiviert von persönlichkeitsrelevanten Merkmalen wie Optimismus (vs. Pessimismus) und emotionaler Stabilität (vs. Neurotizismus) und steht möglicherweise in Zusammenhang mit alters- und depressionstypischen strukturellen Veränderungen in emotionsrelevanten Hirnarealen. In der beantragten MRT-Studie sollen emotionale Verarbeitungsmechanismen in Aufmerksamkeit, Gedächtnis und Belohnungsverhalten erstmalig bei jungen und alten Probanden sowie altersdepressiven Patienten verglichen werden. Dabei werden Zusammenhänge zwischen Veränderungen der untersuchten Funktionen, deren neuronalen Korrelate, der Struktur und relevanten Persönlichkeitsvariablen vermutet, deren Kombination eine signifikante Diskriminierung der Untersuchungsgruppen ermöglichen soll. Die genaue Charakterisierung altersbezogener Veränderungen der Emotionsregulation in Abgrenzung zur Affektstörung soll dabei nicht nur das Verständnis erfolgreichen Alterns in einer zunehmend alternden Gesellschaft verbessern, sondern auch Hinweise auf die Entstehung der Altersdepression liefern, die trotz ihrer Häufigkeit noch immer unzureichend erforscht ist.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen