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Die Aushandlung von Kultur durch Video-Spielfilme und Bongo Fleva-Musik in Tansania
Antragsteller
Professor Dr. Matthias Krings
Fachliche Zuordnung
Ethnologie und Europäische Ethnologie
Förderung
Förderung von 2008 bis 2011
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 88470721
Unter den Bedingungen der Liberalisierung hat sich die Kulturproduktion in Tansania tiefgreifendgewandelt. Durch Privatisierung der Medien und neue Produktions- und Distributionstechniken sind eine neue Musikszene, genannt Bongo Fleva, sowie ein blühender Markt swahilisprachiger Videospielfilme entstanden. Das interdisziplinäre, in Kooperation mit Partnern aus Tansaniadurchgeführte Projekt fasst die Bereiche der Bongo Fleva-Musik und swahilisprachiger Videofilme als Foren auf, die der Aushandlung von Kultur, im Sinne eines emischen Konstrukts, dienen. Da Musiker und Videomacher ihre Themen auf eine Art und Weise artikulieren, die wenig mit dem Hang zur Folklore staatlicher Kulturpolitik gemein hat, findet der Aushandlungsprozess auf einer Gratwanderung zwischen Abgrenzung und Nähe zum Staat statt. Ziel ist es, vergleichend zu untersuchen, welche Diskurse in den Videofilmen, Liedern und Videoclips Gestalt annehmen, wobei sowohl die Produkte und deren Inszenierungsweisen als auch Produktions-, Distributions- und Rezeptionspraxen einbezogen werden.In der zweiten Hälfte wird sich das Projekt verstärkt den Inhalten und Inszenierungsweisen zuwenden und nach der medialen Differenz der beiden Foren fragen. Dabei wird aufgrund der Präsenz im Bereich der populären Kultur sowie der Aktualität in der wissenschaftlichen Diskussion die Repräsentation von Liebe und Geschlechterbeziehungen den Schwerpunkt der Untersuchung bilden. Weitere Themen werden politische Inhalte im Zusammenhang mit den 2010 stattfindenden Parlamentswahlen sein, sowie die Etablierung eines selbstreflexiven Diskurses zur Medienwelt, einschließlich des Starwesens.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen