Die Identifikation von onkogener- bzw. tumorsuppressiver-miRNA, sowie deren Manipulation/Regulation als neues therapeutisches Verfahren in der Krebstherapie
Zusammenfassung der Projektergebnisse
Ziel der durchgeführten Arbeit war die Identifizierung von miRNAs, die die Tumorentstehung bzw. -progression beeinflussen, sowie deren Manipulation als neues therapeutisches Verfahren in der Tumortherapie. Aufgrund von Vorarbeiten in unserem Labor und der Expertise durch einen neuen „Senior Post-Doc“ im Labor wurde von mir der Einfluß von miRNAs auf DNA-Reparatursysteme untersucht. Diese haben einen entscheidenden Anteil sowohl an der Tumorentstehung, der –progression und im Therapieansprechen. In Experimenten mit einem MMR-System zeigen wir, daß miRNA-21 das Protein MSH2 negativ reguliert. Wir zeigen in Luciferase Experimenten, daß diese Regulation spezifisch ist und an vorhersagbaren Strukturen der mRNA von MSH2 stattfindet. Eine spontane Instabilisierung von MMR gefährdeten DNA Regionen ursächlich für eine Tumorentstehung konnte in miRNA-21 überexprimierenden Zellinien allerdings nicht gezeigt werden. In Experimenten mit einem DSB-System können wir zeigen, daß miRNA-124 ein negativer Regulator von RAD51, einem essentiellen Protein bei der homologen Rekombination ist. Wir zeigen in Luciferase Experimenten daß diese Regulation direkt und spezifisch ist und an vorhersagbaren Strukturen der mRNA von RAD51 stattfindet. Eine Überexpression von mir-124 führt zu einer erniedrigten Expression des RAD51 Protein in vivo. Funktionelle Experimente in miRNA-124 nicht/wenig exprimierenden Zellinien wie der Glioblastomzelllinie U87 oder der embryonalen Nierenzellkarzinomline HEK 293 zeigen eine Erhöhung der Bestrahlungssensitivität wenn miR-124 re-exprimiert wird. Wir zeigen in „Hochdurchsatzexperimenten“ mit einer miRNA Expressionsbibliothek und DNA-Schaden spezifischen zellulären Reportersystemen, daß miRNAs solche Mechanismen beeinflussen können und die Beeinflussung der Expressionsstärke dieser miRNAs ein neuer therapeutischer Ansatz für Tumortherapien darstellen könnte.
Projektbezogene Publikationen (Auswahl)
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Gordon Research Conference 2010 „DNA Damage, Mutation & Cancer”
Henning Sebastian Schäfer