Detailseite
Projekt Druckansicht

Subjektwerdung des Armen. Zu einem theologisch-ethischen Argument im Zentrum lateinamerikanischer Befreiungstheologie

Fachliche Zuordnung Katholische Theologie
Förderung Förderung von 2008 bis 2009
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 88675425
 
Das Thema wird in vier Blöcken behandelt: Ausgehend vom Thema der Bewusstseinswerdung (Conscientizacao) im Rahmen der kritischen Pädagogik erfolgt der Zugang zum Thema mit der These: Der Arme könne sich nur selbst aus der Unterdrückung befreien, wenn er sich, den anderen Armen und den Unterdrücker aus den Unterdrückungsmechanismen befreie. Damit er dies jedoch leisten kann, muss ihm von Außen her eine subsidiäre und advokatorische Hilfe zu Teil werden, die eine „Kultur des Schweigens" überwindet und zu einer „Kultur des Dialogs" formt. Im zweiten Hauptkapitel beginnt die dezidiert theologische Reflexion auf das Thema jener Entscheidungsfähigkeit des Subjekts, das (ob vom Armen oder Nicht- Armen) gegen die Wirklichkeit der Armut gerichtet sein muss und in der Option für die Armen seinen prägnantsten Ausdruck findet. Der dritte Teil der Arbeit führt diese Linie weiter und nimmt das schon im Teil zwei begonnene Gespräch mit jesuitischer Theologie auf. Es beginnt die Frage nach der Praxis der Entscheidung, die im Begriff der Nachfolge beschrieben wird. Eine Situation von Armut und Unterdrückung wird zur Anfrage an eine entschiedene Nachfolge, wenn sie die leidende Realität des Anderen und des eigenen Martyriums als Endkonsequenz bedenkt. Die legitime Frage, warum soll sich der Christ in eine solche Nachfolge begeben und dem Armen um seiner Subjektwerdung willen beistehen, findet seine ausdruckstärkste Begründung in einer Formulierung Papst Pauls VI., der die Armen als das "Sakrament Christi" bezeichnete, denn in ihnen mache sich der auferstandene Christus selbst bleibend und real zugänglich.
DFG-Verfahren Publikationsbeihilfen
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung