Lernen und Innovation in inter-organisationalen Projekten
Zusammenfassung der Projektergebnisse
Der durch die DFG geförderte Forschungsaufenthalt an der Columbia Business School war für mich sehr fruchtbar. Für die genannten Einzelprojekte und auch über diese hinaus konnte ich viele wertvolle Einsichten gewinnen und Fortschritte realisieren. Insgesamt haben die verschiedenen Einzelprojekte die folgenden zentralen empirischen Ergebnisse in Hinblick auf die Fragestellungen des allgemeinen Forschungsvorhabens erbracht: - Der (positive) Einfluss des internen sozialen Kapitals von Mitgliedern projektbasierter Unternehmen auf die Innovativität und Wachstum ihrer Unternehmen basiert auf mediierenden Prozessen der Ressourcenmobilisierung, -assimilation und -nutzung. Uneinheitliche Ergebnisse der bisherigen Forschung zu den Wirkungen sozialen Kapitals können durch diese in der bisherigen Forschung vernachlässigten Mediationseffekte teilweise erklärt werden. - Die strukturelle und relationale Dimension internen sozialen Kapitals beeinflussen Innovalionsprozesse in projekt-basierten Unternehmen in unterschiedlicher Weise. Während strukturelle Merkmale des sozialen Kapitals den Erfolg von Exploitationsstrategien des organisationalen Lernens befördern, erhöhen relationale den Erfolg von Exploralionsstrategien. - Die vertraglichen Governance-Strukturen von Zulieferbeziehungen projektbasierter Unternehmen lassen sich empirisch zugleich durch transaktionskostentheoretische, relationale und institutionalistische Variablen erklären. Es gibt also empirisch keine Konkunenz- sondern eine Komplementäritätsbeziehung zwischen den Erklärungen der verschiedenen theoretischen Ansätze. Dabei wird die Governance in unterschiedlicher Weise von der relationalen und institutionellen Einbettung der Beziehungen zwischen den Unternehmen beeinflusst. Während eine starke relationale Einbettung (gemessen über hohes Vertrauen unö dauerhafte Zusammenarbeit) mit weniger extensiver vertraglicher Governance einhergeht, gibt es einen signifikant positiven Zusammenhang zwischen der Stärke institutioneller Einbettung (in Form von Reputationsnormen und informellen Normen der Geschäftstätigkeit) und extensiver vertraglicher Governance der Zulieferbeziehungen. Die Transaktionskostentheorie ist hinsichtlich ihrer zentralen abhängigen und unabhängigen Variabein unvollständig. Auf Basis einer detaillierten Konzeptualisierung und empirischen Messung der der Transaktionskostentheorie zugrunde liegenden Typologie von Governance-Strukturen und ihrer Erklärungsvariablen kann gezeigt werden, dass neben den klassischen (Markt, Hybride, Hierarchie) zwei weitere Typen von Governance-Strukturen empirisch in erheblicher Zahl existieren, die überdies nicht durch die zentralen Erklärungsvariablen der Transaktionskostentheorie erklärt werden können.
Projektbezogene Publikationen (Auswahl)
- How can we explain who makes specific investments: Buyer or suppler? 69th Academy of Management Meeting, Chicago, 7.-11. August 2009
Mark Ebers, Thorsten Semrau
- Enhancing exploratory innovation: The roles of external and internal relationships, inter-organizational knowledge transfer, and absorptive capacity. 26th EGOS Colloquium, sub-theme 2: New Directions in Organizational Network Theory and Research, Lissabon, 1.-3. Juli 2010
Mark Ebers, Indre Maurer
- The value of intra-organizational social capital: How it fosters knowledge transfer, innovation performance and growth, Organization Studies
Mark Ebers, Indre Maurer und Vera Bartsch