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Persönlichkeit und soziale Beziehungen: Forschungsstand und Perspektiven

Antragsteller Professor Dr. Mitja Back
Fachliche Zuordnung Persönlichkeitspsychologie, Klinische und Medizinische Psychologie, Methoden
Förderung Förderung von 2008 bis 2012
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 91033368
 
Erstellungsjahr 2012

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Das Zusammenspiel von Persönlichkeit und sozialen Beziehungen ist ein gleichsam spannendes wie komplexes Geschehen. Die meisten sozialen Phänomene lassen sich nicht ohne den Einfluss der Persönlichkeit der beteiligten Personen verstehen. Auf der anderen Seite kann sich Persönlichkeit erst in sozialen Interaktionen ausgestalten und durch diese entwickeln. Persönlichkeit und soziale Beziehungen sind daher untrennbar miteinander verbunden und haben gemeinsam weitreichende Konsequenzen für die Lebenszufriedenheit, Leistungsfähigkeit und Gesundheit von Individuen, Gruppen und Gesellschaften. Die empirische Forschung zu Persönlichkeit und sozialen Beziehungen ist allerdings über verschiedenste Disziplinen verstreut, und die Interaktionsprozesse, die diesem Zusammenspiel zugrunde liegen, sind weitestgehend unerforscht. Das wissenschaftliche Netzwerk „Persönlichkeit und soziale Beziehungen“ entwickelte ein integratives Rahmenmodell (PERSOC), welches geeignet ist, das Zusammenspiel von Persönlichkeit und sozialen Beziehungen über alle Arten von Persönlichkeits-eigenschaften, Beziehungsformen (Freundschaft, Arbeitsbeziehung, Partnerschaft, Eltern-Kind Beziehung) und Beziehungsphasen (Initiierung, Aufrechterhaltung, Beendigung) hinweg zu beschreiben. Dieses Modell wurde anschließend genutzt, um methodische Richtlinien und zukunftsweisende Forschungsfragen abzuleiten. Darüber hinaus erbrachte das Projekt zusammengefasst folgende Hauptergebnisse: (1) Vernetzung: Der Austausch im Netzwerk hat zu sehr fruchtbaren wissenschaftlichen Kooperationen der Netzwerkmitglieder geführt, die wesentlich zur Qualifikation der Netzwerkmitglieder beigetragen haben und in zahlreichen gemeinsamen Publikationen und Projekten resultieren werden. (2) Forschungsüberblick: Das im European Journal of Personality erschienene Sonderheft „Personality and Social Relationships“ (Volume 25, Issue 2, März/April 2011) gibt einen Überblick über den Stand der Forschung, präsentiert einen neuen konzeptuellen und methodischen Rahmen, entwirft Zukunftsperspektiven und präsentiert aktuelle empirische Arbeiten. (3) Internetpräsenz: Die Webseite www.persoc.net präsentiert die Ziele und Ideen des Netzwerks, informiert über aktuelle Aktivitäten, beinhaltet relevante statistisch-methodische Anleitungen und dient der Vernetzung von Forschern. (4) Workshop: Der vom Netzwerk erarbeitete und in regelmäßigen Abständen angebotene Workshop erarbeitet mit NachwuchswissenschaftlerInnen anhand einer Vielzahl praktischer Übungen und Beispiele konzeptuelle, methodische und statistische Voraussetzungen um Persönlichkeit und soziale Beziehungen zu untersuchen. (5) Forschungsprojekte: Der wissenschaftliche Austausch im Netzwerk hat zur Ausarbeitung einer Reihe zukunftsweisender Forschungsprojekte geführt, die auf den im Netzwerk erarbeiteten Erkenntnissen aufbauen und diese fortführen. Drei Anschlussprojekte werden bereits von der DFG gefördert. Insgesamt hat das wissenschaftlichen Netzwerk ein neues integratives Fundament erarbeitet, welches es erlaubt, Persönlichkeit und soziale Beziehungen aus einer einheitlichen Perspektive zu betrachten. Das Netzwerk setzt damit konzeptuell und methodisch neue Standards, wirft zahlreiche innovative Fragestellungen für empirische Studien auf und verspricht, einen prägenden Einfluss auf das Forschungsfeld zu hinterlassen.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

  • (2011). PERSOC: A unified framework for understanding the dynamic interplay of personality and social relationships. European Journal of Personality, 25, 90-107
    Back, M. D., Baumert, A., Denissen, J. J. A., Hartung, F.-M., Penke, L., Schmukle, S. C., Schönbrodt, F. D., Schröder-Abé, M., Vollmann, M., Wagner, J., & Wrzus, C.
  • (2011). Why mate choices are not as reciprocal as we assume: The role of personality, flirting, and physical attractiveness. European Journal of Personality, 25, 120-132
    Back, M. D., Penke, L., Schmukle, S. C., Sachse, K., Borkenau, P., & Asendorpf
 
 

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