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Identifizierung und Charakterisierung eines neuen Gens für die autosomal-rezessiv vererbte isolierte Schwerhörigkeit

Antragsteller Dr. Guntram Borck
Fachliche Zuordnung Humangenetik
Förderung Förderung von 2008 bis 2015
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 91925471
 
Ziel des Neuantrags „Identifizierung und Charakterisierung eines neuen Gens für die autosomal-rezessiv vererbte isolierte Schwerhörigkeit“ (Laufzeit 01.01.2009-31.12.2010) war die Identifizierung und erste Charakterisierung eines neuen Gens, das –wenn Mutationen in ihm vorliegen– eine autosomal-rezessiv vererbte Hörstörung (DFNB42 genannt) verursachen kann. Dieses Ziel wurde erreicht, da ich nachweisen konnte, dass Mutationen im ILDR1-Gen Ursache der DFNB42-Hörstörung sind. Diese Ergebnisse wurden im Januar 2011 im American Journal of Human Genetics publiziert. Ziel der Arbeiten, die im vorliegenden Fortsetzungsantrag beantragt werden, ist die Charakterisierung der Rolle, die das ILDR1-Protein physiologischerweise im Innenohr spielt. ILDR1 kodiert einen putativen Transmembranrezeptor, dessen Funktionen in der Zelle und im Hörprozess unbekannt sind. Mittels mRNA in situ-Hybridisierung konnten wir im ersten Teil des Projekts nachweisen, dass das Mausortholog Ildr1 in Haarzellen und Stützzellen des Innenohrs sowie in Haarzellen des Vestibularorgans exprimiert ist. Weiterführende Studien sollen diese Lokalisation nun mittels Immunhistochemie auf Proteinebene im postnatalen Innenohr der Maus bestätigen und präzisieren. Ein weiteres Ziel ist es, mögliche Liganden und Interaktionspartner von ILDR1 zu isolieren. Hierzu sollen neuartige proteinbiochemische Methoden zum Einsatz kommen, mit denen auch Transmembranrezeptoren untersucht werden können. Schließlich soll mittels Morpholino-Knockdown von ILDR1-Paralgen im Zebrafisch ein DFNB42-Tiermodell geschaffen werden, um die Rolle von ILDR1 auch in anderen Vertebratenspezies besser untersuchen und verstehen zu können. Die Analyse von Lokalisation und Interaktionspartnern von ILDR1 werden in Zukunft zu einem besseren Verständnis der Rolle von ILDR1 im Hörprozess beitragen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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