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Fokus Fortifikation: Antike Befestigungen im östlichen Mittelmeerraum

Antragsteller Dr.-Ing. Peter Irenäus Schneider, seit 10/2010
Fachliche Zuordnung Klassische, Provinzialrömische, Christliche und Islamische Archäologie
Förderung Förderung von 2008 bis 2011
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 92054894
 
Erstellungsjahr 2012

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Über drei Jahre hinweg hat das Netzwerk „Fokus Fortifikation - Antike Befestigungen im östlichen Mittelmeerraum" einer Reihe von Nachwuchswissenschaftlern die Möglichkeit zum intensiven Austausch über gemeinsame Forschungsfragen geboten. Die Netzwerkarbeit in dieser Zeit hat sich in jeder Hinsicht als äußerst anregend, fruchtbar und effektvoll erwiesen. Die Gruppe hat in den sechs Arbeitstreffen viele Probleme und Möglichkeiten der Befestigungsforschung diskutiert und gemeinsame Herangehensweisen erarbeitet sowie Standards für die Bearbeitung von Befestigungen, die dafür notwendigen Kontextforschungen auf verschiedenen Ebenen und die Publikation der Monumente entwickelt. Es ist deutlich ein geschärftes Bewusstsein für Detailbeobachtungen, Kontextanalysen, Gefahren der Fehlinterpretation, aber vor allem auch für Möglichkeiten der übergreifenden, politisch-historisch-gesellschaftlichen Interpretation und Auswertung von Befestigungen entstanden. Das Zusammenwirken der unterschiedlichen Faktoren, die für den Befestigungsbau bestimmend sind, konnte stufenweise beleuchtet und durchdrungen werden, die Monumente wurden mehr und mehr in ihren vielschichtigen Bedeutungsebenen und Effekten nicht nur im gebauten, sondern auch im geistigen Raum der Antike begriffen. Dabei war zum Einen die große Diversität der Spezialisierungen und Kenntnisebenen der verschiedenen Netzwerkmitglieder eine exzellente Voraussetzung, die eine Sensibilisierung der Teilnehmer für die unterschiedlichen Betrachtungsweisen und Analysemethoden überhaupt erst ermöglicht hat, zum anderen war aber auch das gemeinsame Studieren und Diskutieren so zahlreicher, sehr unterschiedlicher Befestigungsanlagen vor Ort auf den drei Exkursionen in Griechenland, der Türkei und Syrien eine elementare und unentbehrtiche Grundlage. Nur die Autopsie der Monumente konnte sowohl hinsichtiich der vielfältigen Details der Anlagen, als auch bezüglich ihres Gesamtcharakters und ihres Wechselspiels mit der örtlichen Topographie die notwendigen Einsichten bringen, die aus der publizierten Literatur bzw. Fotografien kaum erschlossen werden können. Durch die intensive Arbeit auf den Netzwerktreffen, die jeweils in gezielt auf die Thematik ausgerichteten Vorträgen der Mitglieder (bei Exkursionen auch in den Begutachtungen und Diskussionen der Monumente vor Ort) und anschließender auf bestimmte Teilbereiche des Gesamtthemas fokussierter Gruppenarbeit bestand, wurden insgesamt 13 breit ausgearbeitete Texte durch die einzelnen Gruppen erstellt, die momentan auf die Publikation hin überarbeitet werden. Auf diese Weise ist ein immenser Erkenntnisfortschritt erzielt worden, der sich nicht nur auf die Bearbeitung der verschiedenen Projekte der Netzwerkmitglieder äußerst positiv auswirkt, sondern durch die Publikation der Ergebnisse auch zu neuen Dimensionen in der Befestigungsforschung führen wird. Die Netzwerkteilnehmer haben aber auch erkannt, dass eine Zusammenarbeit in dieser Gruppe auch in Zukunft für den weiterführenden wissenschaftlichen Austausch und die Diskussion neuer Fragestellungen, die bei der immer intensiveren Beschäftigung mit Befestigungen zwangsläufig aufkommen, vonnöten ist und werden dafür geeignete Formen zu finden versuchen. Die dreijährige Netzwerkarbeit hat auf jeden Fall einen großartigen Grundstein für eine intensive, breit angelegte Kooperation gelegt. Die starke internationale Komponente hat hierbei zu einer Eröffnung von zahlreichen neuen Kontakten und Inspirationen geführt, die weiter ausgebaut werden können und sollen, und zu einem Bekanntwerden des Netzwerks in der internationalen Forschenwelt. Die große Resonanz auf die Einladung zur Konferenz im Dezember 2012 interpretieren wir in diesem Sinne auch bereits als ein erstes Ergebnis unserer Bemühungen.

 
 

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