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Cdc42-abhängige Modulation des neuronalen Zytoskeletts durch das Signalmolekül Reelin
Antragsteller
Professor Dr. Hans Henrich Bock
Fachliche Zuordnung
Molekulare Biologie und Physiologie von Nerven- und Gliazellen
Förderung
Förderung von 2008 bis 2015
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 92136950
Das sezernierte Signalprotein Reelin nimmt eine zentrale Bedeutung bei der Migration und Positionierung neugebildeter Neurone während der Gehirnentwicklung ein. Auch im adulten Nervensystem wird Reelin exprimiert und moduliert die synaptische Übertragung an exzitatorischen Synapsen. Die Bindung von Reelin an die Lipoproteinrezeptoren ApoER2 und VLDL-Rezeptor führt zur Aktivierung einer intrazellulären Signalkaskade, die das neuronale Zytoskelett beeinflusst. Es besteht jedoch nach wie vor Klärungsbedarf bezüglich der zellbiologischen Wirkungen von Reelin auf individuelle responsive Zellen, durch die sich die ausgeprägten morphologischen Defekte bei der Reelin-defizienten natürlichen Mausmutante reeler umfassend erklären ließen. Ausgehend von unserer Beobachtung, dass Reelin in jungen Primärneuronenkulturen die Membranmotilität von Neuritenfortsätzen steigert, konnten wir eine Beteiligung von Mitgliedern der Familie der Rho-GTPasen nachweisen, die eine wichtige Rolle bei der Migration und Differenzierung von Neuronen im zentralen Nervensystem spielen. Unser Versuchsvorhaben zielt darauf ab, die beteiligten molekularen Mechanismen und die daraus folgenden zellbiologischen Konsequenzen der Aktivierung von Rho-GTPasen durch Reelin detailliert zu untersuchen. Da Reelin mit epidemiologisch bedeutsamen neuropsychiatrischen Erkrankungen wie Schizophrenie oder Alzheimer-Demenz assoziiert ist, werden diese Versuche möglicherweise zu neuartigen Therapieansätzen beitragen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Beteiligte Person
Privatdozent Dr. Jost Leemhuis