Detailseite
Projekt Druckansicht

Genese, Struktur und Funktionsweise gewaltförmiger Systeme sozialer Kontrolle

Fachliche Zuordnung Politikwissenschaft
Förderung Förderung von 2009 bis 2012
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 92484869
 
Ein zentraler Aspekt von Herrschaft ist die Sicherung allgemeiner Regelbefolgung. Gewalt zum Zweck sozialer Kontrolle ist in der OECD-Welt generell in staatlicher Hand monopolisiert, doch gilt dies in vielen anderen Ländern nicht oder nur mit Einschränkungen. Hier finden sich unterschiedlichste Mischungen privater und staatlicher Akteure, die Gewalt zum Zweck der Kontrolle von Sozialbeziehungen (soziale Kontrolle) einsetzen.Wir nehmen an, dass sich die gegenwärtigen Ausprägungen gewaltförmiger sozialer Kontrolle als Ergebnis pfadabhängiger Entwicklung fassen lassen. Die Entwicklungspfade werden vorrangig von der traditionellen Form gesellschaftlicher Differenzierung und den traditionellen, religiös begründeten Kulturen bestimmt. Als intervenierende Variable für deren Weiterentwicklung und Verformung im Prozess der Globalisierung gilt uns die relative Intensität der kolonialen Durchdringung der Gesellschaften.Zentrale Ziele des Projektes sind:1. Struktur und Funktionsweise gegenwärtiger Systeme gewaltförmiger sozialer Kontrolle für verschiedene Regionen in zwei asiatischen Ländern (Indonesien, Philippinen,) zu beschreiben;2. die Genese der gegenwärtigen Formen gewaltförmiger sozialer Kontrolle aufzuzeigen.Als Explananda gelten die dominanten Formen gesellschaftlicher Differenzierung (segmentär vs. stratifikatorisch), die regionalen und nationalen Kulturen sowie die Form und Intensität kolonialer Herrschaft.3. darauf aufbauend Bausteine für eine Typologie unterschiedlicher Systeme gewaltförmiger sozialer Kontrolle zu entwickeln;Die Ergebnisse ermöglichen genauere Aussagen darüber, wie soziale Kontrolle in Räumen begrenzter Staatlichkeit beschaffen ist und welche Optionen es für die Minimierung von Kontrollgewalt (ohne Kontrollverlust) in Abhängigkeit von der jeweiligen Form gewaltförmiger sozialer Kontrolle gibt.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung