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Versuch einer empirischen Rekonstruktion der Habitus- und Feldtheorie von Bourdieu durch die Netzwerkanalyse

Fachliche Zuordnung Empirische Sozialforschung
Förderung Förderung von 2008 bis 2012
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 93596455
 
Ziel des Forschungsvorhabens ist es, die Habitus- und Feldtheorie von Pierre Bourdieu mit der Netzwerkanalyse empirisch zu rekonstruieren und der Netzwerkanalyse durch die Habitus- und Feldtheorie eine theoretische Fundierung zu geben. Dazu wird der Forschungsgegenstand aus verschiedenen Perspektiven erhellt. In der ersten Projektphase lag der Schwerpunkt auf der theoretischen Verknüpfung beider Ansätze, um die Herausbildung von Netzwerkstrukturen auf Grundlage des Habitus und der sozialen Praxis begründen zu können. Das entwickelte theoretische Konzept wurde mit einer kleinen empirischen Stichprobe in wesentlichen Grundannahmen verifiziert. Jedoch konnte die im Rahmen des entwickelten theoretischen Konzeptes angenommene Wechselwirkung von Habitus und Interaktion mit der kleinen Stichprobe nicht angemessen überprüft werden. Um das Wechselspiel von Habitus und Interaktionsbeziehungen bzw. Netzwerkstruktur besser in den Blick zu bekommen, werden einerseits die entwickelten theoretischen Überlegungen zum Einfluss des Habitus auf die Netzwerkstruktur von Individuen mit Hilfe von 1500 standardisierten Interviews quantifiziert und zum anderen mit Hilfe von 20 themenzentrierten qualitativen Interviews die Interaktionsprozesse mit Anderen und deren Auswirkungen auf den Habitus genauer beleuchtet. Mit Hilfe der standardisierten Interviews werden die Werte und Einstellungen der Individuen und ihre Interaktionsbeziehungen im Rahmen einer repräsentativen Stichprobe systematisch erfasst, um den Habitus und die Interaktionsstrukturen für verschiedene soziale Gruppen angemessen spezifizieren zu können. Mit Hilfe der vertiefenden themenzentrierten Interviews werden die Interaktionseffekte auf den Habitus untersucht, indem die Sozialbeziehungen und die dahinterliegenden Geschichten subjektiv rekonstruiert werden. Erst durch die subjektive Rekonstruktion der Sozialbeziehungen mit ihren Deutungen und Verarbeitungen, aber auch den institutionellen Umweltfaktoren wird es möglich, Netzwerkstrukturen einerseits als Folge des Habitus zu betrachten und andererseits den Habitus als Folge gewachsener Interaktionsbeziehungen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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