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Biographien der Gewalt: Massenmord in der Ukraine im "Zeitalter der Extreme"

Fachliche Zuordnung Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung Förderung von 2008 bis 2012
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 93858853
 
Das Projekt setzt sich zum Ziel, die Formen und Ursprünge kollektiver Gewalt in der Ukraine im Zweiten Weltkrieg sowie deren Folgen in der Nachkriegszeit auf methodisch und konzeptionell neuartige Weise zu untersuchen und darzustellen. Im Mittelpunkt der Untersuchung stehen die zahlreichen, multiethnischen Akteure der „Verbrechenslandschaften“ (killing fields) der Ukraine in den Jahren 1941-1945. Es geht um die Rekonstruktion multipler Biographien von Männern und Frauen unterschiedlicher Herkunft, die lediglich die gemeinsame Kriegserfahrung in der Ukraine miteinander teilten. Die Studie wird spezifische Ereignisse des Holocaust – große Massenerschießungen ebenso wie etwa die individuelle „Jagd auf Juden“ – im Rahmen eines „biographical stream of analysis“ präsentieren. Die empirische Darstellung wird dabei durch sozialpsychologische und erinnerungshistorische Studien interdisziplinär erweitert. Die komparativ angelegte Täteranalyse eröffnet neue Einsichten für die Sozialgeschichte des Holocaust und für die Nachkriegsgeschichte der Täter in der Ukraine, im geteilten Deutschland und in Österreich. Die geplante Monographie widmet sich somit sowohl den Entstehungsursachen von Gewalt als auch einigen zentralen Auswirkungen des Holocaust in Ostmitteleuropa.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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