Detailseite
Projekt Druckansicht

GRK 1257:  Alteration und Elementmobilisierung an Mikroben-Mineral-Grenzflächen

Fachliche Zuordnung Mineralogie, Petrologie und Geochemie
Wasserforschung
Förderung Förderung von 2006 bis 2015
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 968509
 
Kürzlich gemachte Entdeckungen auf den Gebieten der tiefen Biosphärenforschung, der Biokorrosion und mikrobiell vermittelter Prozesse bei der Mineralumwandlung haben das konventionelle Konzept der Ausschließlichkeit oder Vorherrschaft abiotischer Prozesse in den Geowissenschaften herausgefordert. Das Potenzial von Mikroorganismen, den pH-Wert, das Redoxpotenzial oder chemische Eigenschaften zu verändern, hat ein neues Interesse an der Beteiligung von Mikroben an geologischen Prozessen geweckt. Metalle können nicht abgebaut werden, aber sie können durch Sorption oder Komplexierung mit Mineraloberflächen und/oder Veränderungen in ihrer Wertigkeit transformiert werden, wodurch sich Reaktivität und Mobilität ändern.
Das Graduiertenkolleg zielt darauf, ein grundlegendes, mechanistisches Verständnis der Verbindung von mikrobiellen mit chemischen und physikalischen Reaktionen an Mineraloberflächen zu erhalten, die auch zu einer Mobilisierung von Metallen führen können. Durch dieses verbesserte multidisziplinäre Verständnis biogeochemischer Funktionen in Böden können sowohl biologische Sanierungsstrategien als auch gezielte Modellansätze entwickelt werden, die es uns erlauben, die Mobilisierung von metallhaltigen Substanzen in Zukunft vorherzusagen. Das Graduiertenkolleg ist daher in den Geowissenschaften mit engen Bezügen zur mikrobiellen Ökologie angesiedelt.
Die Ausbildung exzellenter Absolventen wird durch ein interdisziplinär und international ausgerichtetes Studienprogramm erzielt, das einen dreimonatigen Aufenthalt in einem ausländischen Labor beinhaltet. Dabei wird besonderer Wert darauf gelegt, dass zusätzlich zur naturwissenschaftlichen Ausbildung in (hydro)geochemischen, chemischen und mikrobiologischen Methoden die Sozialkompetenz gesteigert wird. Außerdem stellt die hiesige gute Infrastruktur bezüglich der Kinderbetreuung einen wichtigen Standortvorteil für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf dar.
Ein weiteres Ziel des Programms ist die Einbindung von Bachelor- und Fachhochschul-Abgängern in einem einjährigen Qualifizierungsprogramm, wodurch eine Studienzeitverkürzung erreicht werden kann. Diesem Ziel dienen die Darstellung und Diskussion der Ergebnisse auf internationalen Tagungen bereits in einer frühen Phase der Promotion sowie die Begrenzung der Promotionszeit auf drei Jahre mit einer kumulativen Dissertation, die die frühe Eigenverantwortlichkeit für die Publikationsleistung fördert.
DFG-Verfahren Graduiertenkollegs
Antragstellende Institution Friedrich-Schiller-Universität Jena
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung