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Modeling of the TNF - TNF receptor signaling network

Fachliche Zuordnung Bioinformatik und Theoretische Biologie
Förderung Förderung von 2009 bis 2014
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 97175222
 
Erstellungsjahr 2014

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Es wurden die Ziele des Projektes im Wesentlichen erreicht, aber es war nicht einfach: Insbesondere ist das gewählte System, das TNFR1-TNFR2 Signalnetzwerk mit seinen Kreuzinhibitionen nicht trivial zu modellieren. Deshalb wurde von der Bioinformatik in den vorgelegten Publikationen Schritt für Schritt erarbeitet, die komplexe Modellierungsaufgabe dennoch lösbar zu machen: Zunächst Analyse der Integration von Boole´schen Modellen, darauf aufbauend die Analyse eines einfacheren Immunnetzwerkes und die Erarbeitung eines Algorithmus, nun auch für unser anspruchsvolles System getestet, der die Systemzustände systematisch berechnet. Parallel dazu wurden systematisch experimentelle Befunde zur Parametrisierung des Systems erhoben, die auch pathophysiologisch interessant waren. Die Modellierung konnte dann auch gemeinsam für unsere Kaskade auf ein konkretes Zellsystem übertragen werden und wir konnten bereits TNF-induzierte TNFR1-Reorganisation direkt messen und den TNF Rezeptor-assoziierten Faktor 1 als ein wichtiges Target von löslichem TWEAK aufzeigen. Laufende gemeinsame Arbeiten werden sowohl die Beschreibung der Kreuzinhibition wie die Betrachtung des Rezeptorclustering noch weiter vertiefen. Dies erlaubt uns in der Summe der Ergebnisse, die Kaskade auch trotz ihrer komplexen Verschränkung gut zu beschreiben und zu modellieren. Die erarbeiteten Modelle und Software sowie die Parametrisierung und detaillierten experimentellen Daten erlauben nicht nur eine bessere Modellierung des besonders komplexen TNFR1-TNFR2 Signalnetzwerks mit gegenseitiger Inhibition, sondern haben auf dem Weg dahin gezeigt, dass sie natürlich auch interessantere einfachere Signalkaskaden gut modellieren und darstellen. Wichtige und interessante Anwendungsaspekte sind insbesondere die bessere Behandlung von entzündlichen Krankheiten über diese Kaskade einschließlich Identifizierung optimaler Ansatzpunkte, sowie auch das Herausarbeiten der Unterschiede zwischen TNFR1 und TNFR2 Inhibition für pharmakologische Ansätze. Daneben erlauben weitere Anwendungen die Manipulation ähnlicher Signalkaskaden in verschiedenen menschlichen Zelltypen und bei Pflanzen. Diese Ergebnisse können dann später auch zu einer wirtschaftlichen Verwendbarkeit führen, insbesondere neue Therapien von Entzündungsprozessen oder andere Erkenntnisse aus den modellierten Systemen. In der Perspektive ergibt sich nun die attraktive Möglichkeit, durch die Kombination von Bioinformatik und Experiment einschließlich moderner Methoden des Imaging diese Signalkaskaden noch wesentlich genauer zu studieren. Wir bereiten hierfür ein Konzept vor, das alle unsere erarbeiteten Ergebnisse nutzen wird, um insbesondere Zelltypspezifische Antworten und Unterschiede der TNFR1-TNFR2 Signalkaskade zu untersuchen, mit dem Ziel, die Immunantwort günstig bei chronischen inflammatorischen Prozessen zu beeinflussen. Die erarbeitete Software Jimena ist frei verfügbar (link: http://www.bioinfo.biozentrum.uni-wuerzburg.de/computing/jimena). Es wurden aber auch alle verwendeten Forschungsdaten (suppl. Material der Veröffentlichungen sowie die erstellten bioinformatischen Modelle der Kaskaden) frei verfügbar im Internet zur Verfügung gestellt.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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