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Expressionsmuster von Tyrosinkinasen bei der akuten lymphatischen Leukämie des Erwachsenenalters.

Fachliche Zuordnung Hämatologie, Onkologie
Förderung Förderung von 2009 bis 2012
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 98076414
 
Erstellungsjahr 2013

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Das Projekt befasste sich mit der Charakterisierung des „Tyrosinkinoms“, d. h. der Gesamtheit aller Tyrosinkinasen bei der akuten lymphatischen Leukämie (ALL) des Erwachsenen. Etwa 25% aller erwachsenen ALL-Patienten weisen das BCR-ABL-Fusionsgen auf, das durch die Chromosomentranslokation t(9;22) zustande kommt. Bei den verbleibenden 75% ist nicht klar, welche Rolle Tyrosinkinasen bei der Pathogenese spielen. Um dies zu untersuchen wurden low density TaqMan-Assays entworfen, die die Expression aller 88 Tyrosinkinasen in paralleler Form im menschlichen Genom erlauben. Die relative Expression wurde bezogen auf verschiedene housekeeping-Gene ermittelt. Insgesamt wurden 75 BCR-ABL-negative ALL-Patientenproben mit hohem Blastenanteil sowie zusätzlich noch Proben von gesunden Kontrollpersonen, T-Zell-, B-Zell- und CD34+-Stammzellpräparate untersucht. Im Ergebnis zeigte sich ein komplexes Muster. Einige Tyrosinkinasen zeigten sich nicht wesentlich anders exprimiert als in der Kontrollgruppe, andere waren zum Teil signifikant in ALL-Patienten über- oder unterexprimiert. Bei einzelnen Tyrosinkinasen zeigten sich erhebliche Unterschiede bzgl. der relativen Expression um mehrere Größenordnungen. Von besonderem Interesse war die hohe Expression in Untergruppen bei einigen Tyrosinkinasen, deren pathogenetische Rolle bei der ALL bisher ganz ungeklärt ist, so z. B. PTK7, NTKR3, ERBB4, EPHA3, ROR1, etc. Insgesamt erweist sich das Tyrosinkinom der akuten lymphatischen Leukämie als relativ komplex. Es gibt eine ganze Reihe von Tyrosinkinasen, die zum Teil signifikant überexprimiert sind und daher mögliche Targets für eine zielgerichtete Therapie mittels Tyrosinkinaseinhibitoren darstellen können.

 
 

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