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Lebenslagen von Jugendstrafgefangenen - Eine empirische Analyse unter Langzeitperspektive, auch mit Blick auf die Überprüfung der Reichweite von sozialwissenschaftlichen Theorien zu Randständigkeit, Exklusionserfahrnung und Armutsbewältigung
Antragsteller
Professor Dr. Hans-Jürgen Kerner
Fachliche Zuordnung
Kriminologie
Förderung
Förderung von 2008 bis 2015
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 98526418
Ziel der geplanten Studie ist die Analyse der sozialen Lage von Jugendstrafgefangenen. Als zentrale Ergebnisse werden anvisiert: (1.) Eine aktuelle Bestandsaufnahme der Lebenslagen von Jugendstrafgefangenen. Dabei sollen neben den „klassischen“ sozio-ökonomischen Indikatoren auch Indikatoren der sozialen Einbindung und subjektiver Exklusionserfahrung mit in die kritische Überprüfung einbezogen werden, wie sie in den neueren Konzepten der sozialen Ungleichheitsforschung diskutiert werden. (2.) Ein bislang in der Kriminologie nicht geleisteter Vergleich der Jugendstrafgefangenenpopulation mit repräsentativen Jugend- und Heranwachsendenpopulationen, um so mögliche Kriterien der sozialen Marginalisierung und der sozialen Selektion im Verlauf der Lebensgeschichte, namentlich im etwaigen Kreislauf von Verbrechen und Strafe, zu identifizieren. (3.) Eine Längsschnittanalyse zur empirischen Überprüfung der These einer zunehmenden Problembelastung und Randständigkeit Jugendstrafgefangener. Geklärt werden soll dabei auch die Frage, ob die Veränderungen in den Jugendstrafgefangenenpopulationen nur gesamtgesellschaftliche Veränderungen widerspiegeln, oder ob sich darin, wie in jüngerer Zeit verschiedentlich vorgebracht, ein anderer gesellschaftlicher Umgang im Sinne einer Kriminalisierung von Armut und sozialer Randständigkeit niederschlägt.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen