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Bewusstseinsprozesse im vegetativen Zustand

Fachliche Zuordnung Persönlichkeitspsychologie, Klinische und Medizinische Psychologie, Methoden
Förderung Förderung von 2009 bis 2014
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 99939522
 
Erstellungsjahr 2013

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Das Ziel des Projekts war die Untersuchung der verbliebenen Bewusstseinsfunktionen bei Patienten mit schwersten Bewusstseinsstörungen (disorders of consciousness: DoC) mit Hilfe der funktionellen Kernspintomographie (fMRI). Zu diesem Zweck wurden fünf fMRI-basierte Stimulationsparadigmen verwendet, zwei davon wurden auch im Projekt entwickelt, andere angepasst. Achtzig DoC-Patienten wurden untersucht, davon 48 mit der Diagnose Vegetativer Zustand (VS) und 32 mit der Diagnose Minimaler Bewusstseinszustand (MCS). Zahlreiche neurophysiologische Hinweise auf Bewusstseinsfunktionen wurden gefunden, und zwar signifikant häufiger in Bezug auf einfachere Formen des affektiven Bewusstseins („low-level consciousness“) als auf das verbale, kognitive Bewusstsein („high-level consciousness“). Es gab keinerlei Unterschiede zwischen VS und MCS bezüglich Aktivierungsmuster bei einzelnen Paradigmen und in einzelnen Hirnregionen inkl. „höherer“ Regionen. Allerdings wiesen MCS-Patienten trotz ähnlicher lokaler Aktivierungen stärkere und breitere funktionelle Verbindungen zwischen den entfernten Regionen auf als VS-Patienten. Dieser Unterschied war minimal in Ruhe (=keine Stimulation) und nahm mit der zunehmenden Stimulationskomplexität zu. Die Daten zeigen zum einen, dass sogar das vollständige Fehlen aller bewussten Kognitionen einfachere Formen des emotionalen Erlebens und Mit-Erlebens noch nicht ausschließt; zum anderen, dass der Zugang zu jenen höheren sprachgesteuerten bewussten Kognitionen eher in der funktionellen Konnektivität des Gehirns als auf dem Weg der Lokalisation gesucht werden soll.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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