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SFB 873:  Selbsterneuerung und Differenzierung von Stammzellen

Fachliche Zuordnung Medizin
Biologie
Förderung Förderung von 2010 bis 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 122491522
 
Obwohl die Regelsysteme der Stammzellselbsterneuerung und –differenzierung evolutionär hoch-konserviert sind, gibt es doch erhebliche Unterschiede zwischen den verschiedenen Stammzell-systemen eines Organismus sowie zwischen den homologen Stammzellnischen unterschiedlicher Organismen. Unser Konsortium nutzt diese Unterschiede, um die molekularen Steuerungsmecha-nismen von Selbsterneuerung und Differenzierung adulter Stammzellen zu entschlüsseln.Der SFB873 entschlüsselt die Stammzellkontrollmechanismen in verschiedenen Modellsystemen, von Arabidopsis über Hydra, Drosophila, Medaka, Xenopus und Maus bis hin zum Menschen. Ein weiterer Aspekt des SFB873 ist der Vergleich von Stammzellfunktion während der normalen Entwicklung mit der in Krankheitssituationen, wie zum Beispiel Krebs. Diese Ausrichtung verspricht nicht nur unverzichtbare Grundlagen für angewandte Forschung zu schaffen, sondern erlaubt es auch, wichtige Einblicke in die Folgen von Stammzellfehlfunktion zu erlangen. Die Hauptforschungsachsen des SFB873 sind auf der einen Seite zellintrinsische Prozesse, die das Stammzellschicksal bedingen, und auf der anderen Seite die zellulären Interaktionen in der Stammzellnische, die das Zellverhalten steuern. Basierend auf den fundamentalen Eckpunkten der Stammzellbiologie ist der SFB873 in zwei Projektbereiche gegliedert:(A) Mechanismen der Selbsterneuerung: In diesem Projektbereich werden zellintrinsische Steue-rungsmechanismen untersucht, die es Stammzellen erlauben zwischen Proliferation und Differenzierung zu entscheiden. Unsere Ergebnisse aus evolutionär divergenten Systemen bilden die Grundlage für vergleichende Analysen, die darauf abzielen, wichtige Signalwege für Zellschicksalsentscheidungen während der Entwicklung und Krankheit zu definieren. (B) Zell-Zell Interaktionen in der Stammzellnische: Das Verhalten von Stammzellen wird maßgeblich durch Signale aus der unmittelbaren Gewebeumgebung, der sogenannten Nische, beeinflusst. In diesem Projektbereich untersuchen wir daher den zellulären Aufbau von divergenten Nischen, sowie die Mechanismen der Zell-Zell-Kommunikation im Rahmen der Stammzellkontrolle. Vergleichende Analysen erlauben uns die relevanten Komponenten des Gewebeverbands für die reguläre Nischenfunktion zu identifizieren.Forschung im SFB873 konzentriert sich also auf zwei Kernaspekte der Stammzellbiologie, die wir in einer Vielzahl evolutionär divergenter Systeme sowohl in vitro als auch in vivo untersuchen. In der dritten Förderperiode werden wir nun die Funktion der bisher identifizierten Komponenten auf molekularer Ebene aufklären und unsere Ergebnisse in einem evolutionären Rahmen einordnen.
DFG-Verfahren Sonderforschungsbereiche

Abgeschlossene Projekte

Antragstellende Institution Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
Sprecher Professor Dr. Anthony D. Ho, bis 6/2014; Professor Dr. Jan Lohmann, seit 7/2014
 
 

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