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SFB 1118:  Reaktive Metabolite als Ursache diabetischer Folgeschäden

Fachliche Zuordnung Medizin
Biologie
Chemie
Förderung Förderung von 2014 bis 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 236360313
 
Nach aktuellen Zahlen hat jeder zehnte Erwachsene Diabetes und eine ebenso große Anzahl hat eine Vorstufe dazu, einen Prädiabetes. Diabetes ist die Hauptursache von Erblindung, chronischem Nierenversagen, Herzinfarkt, Schlaganfall und Beinamputationen. Diese diabetischen Folgeschäden bestimmten die Mortalität von Patienten mit Diabetes. Diabetesschäden sind in Subtypen des Diabetes schon bei Manifestation des Diabetes festzustellen. Es sind jedoch keine therapeutischen Strategien verfügbar, die gezielt an intrazellulären Stoffwechselwegen ansetzen, die der Entwicklung von Diabetesschäden zugrunde liegen. Zudem ist es immer noch nicht möglich, das Risiko des Auftretens von Spätfolgen des Diabetes sicher zu bestimmen bzw. einen etablierten Spätschaden in Remission zu bringen.Der SFB1118 hat das Ziel, Diabetesschäden durch die Untersuchung der intrazellulären Wirkung von reaktiven Metaboliten (RM), wie reaktive Sauerstoffspezies (ROS), Dicarbonyle (DC), oder Glukose-Metabolite (O-Glc-NAc) zu verstehen, welche im Rahmen des Energiestoffwechsels entstehen.Die Arbeit der ersten Förderperioden identifizierte neue molekulare Pathomechanismen von Diabetesschäden sowie spezifische Zielstrukturen von RM bei der Entwicklung von Insulinresistenz, Retinopathie, sensorischer und autonomer Neuropathie, Nephropathie und diabetischer Kardiopathie. Paradigmen-wechselnde Erkenntnisse dieses SFBs zeigten, dass synergistische Enzymsysteme und autoregulatorische Rückkopplungsschleifen die Akkumulation von RM bestimmen. RM induzieren posttranslationale Modifikationen von Proteinen und DNA mit funktionellen Veränderungen, welche von zellulären Kompensationsmechanismen, Insulinresistenz, DNA-Schäden und/oder Seneszenz gefolgt sind und zu Fibrosierung des Gewebes und Organversagen führen können (Multiple-Hit Konzept).Aufgabe der 3. Förderperiode ist die Überprüfung der Kausalität und Reversibilität der neu identifizierten Mechanismen für Folgeschäden durch gezielte Interventionen in verschiedenen Tiermodellen und der Transfer der neuen Erkenntnisse in die Klinik. Der SFB wird überprüfen, ob und in welchen Subtypen des Diabetes diese Mechanismen für die Entstehung von Diabetesschäden relevant sind und welche Biomarker diese anzeigen. Die neuen molekularen Mechanismen werden entsprechend der Progression diabetischer Schäden in klinische Stadien übersetzt, die helfen, Interventionsmöglichkeiten zu validieren und Subgruppen von Patienten besser zu definieren.Es ist unser oberstes Ziel, langfristig Ansatzpunkte für Prävention und Remission bestehender Spätschäden beim Diabetes zu erreichen.
DFG-Verfahren Sonderforschungsbereiche

Abgeschlossene Projekte

Antragstellende Institution Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
Beteiligte Hochschule Universität Leipzig
Sprecherinnen / Sprecher Professor Dr. Stephan Herzig, von 9/2021 bis 6/2022; Professor Dr. Peter Nawroth, bis 8/2021; Professorin Dr. Julia Szendrödi, seit 7/2022
 
 

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