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EMOTIK – Enfacement Manipulation in Transformierten Inter-fazialen Kommunikationssituationen

Antragstellerinnen / Antragsteller Professorin Dr. Andrea Hildebrandt; Dr. Stefan Zachow
Fachliche Zuordnung Persönlichkeitspsychologie, Klinische und Medizinische Psychologie, Methoden
Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Förderung Förderung von 2018 bis 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 402775775
 
Im Arbeitsfeld der philosophischen Psychologie wird ein Diskurs über das Verhältnis zwischen dem Selbst und der Intersubjektivität geführt. In neueren Ansätzen wird vorgeschlagen, dass das Selbst nicht nur eine Differenzierung von anderen vornimmt, sondern auch die Bereitschaft einschließt, sich durch andere beeinflussen zu lassen. Die sogenannte ENFACEMENT Illusion (Eigengesichtsillusion) illustriert eindeutig diese Bereitschaft: Im Falle einer synchronen Stimulation des eigenen Gesichts und des Gesichts eines Gegenübers tendieren Personen dazu, die eigene Gesichtsrepräsentation in das Gesicht des Gegenübers zu projizieren, d. h. sich selbst mehr in dem Anderen zu sehen. In dem hier vorgeschlagenen, interdisziplinären Projekt, das auch weitere Kooperationen innerhalb des Sonderforschungsprogramms bereits für die erste Phase vorsieht, verfolgen wir zwei Ziele: 1) Wir planen die Entwicklung eines experimentellen Settings im Rahmen des Paradigmas der Transformierten Sozialen Interaktion. Diese sollte es uns ermöglichen, individualisierte Gesichtsavatare zu erstellen und zu nutzen, die in Echtzeit hinsichtlich ihrer Identitätsmerkmale und Ausdruckscharakteristika während der Interaktion mit einer untersuchten Person manipulierbar sind. 2) Mithilfe dieser avancierten Transformationsmethode, die in einer virtuellen Realitätsumgebung nutzbar gemacht werden kann, verfolgen wir das Ziel, die Mechanismen der Eigengesichtsillusion in den dynamischen Prozess der fazialen Kommunikation einzubetten und zu studieren. Wir werden damit die Plastizität der Eigengesichtsillusion untersuchen unter der Prämisse, dass diese vor allem dann entsteht, wenn der Transmissionsprozess fazialer Informationen vom Sender auf den Empfänger erfolgreich stattfindet. Darüber hinaus nehmen wir an, dass dieser Transmissionsprozess und die Entstehung der Illusion in einer dynamischen Kommunikation durch Empathie bezogene Persönlichkeitseigenschaften abhängen. Auch Attributionen von psychischer Attraktivität und Vertrauenswürdigkeit spielen unserer Annahme nach eine Rolle in dem Prozess. Wir erwarten auch, dass das Enfacement, so wie in diesem dynamischen Prozess induziert wird, einen positiven Effekt auf die Emotionsrekognitionsfähigkeit und die faziale Ausdrucksfähigkeit der Personen hat.
DFG-Verfahren Schwerpunktprogramme
Kooperationspartner Professor Dr. Oliver Wilhelm
Mitverantwortlich Carl Martin Greve
 
 

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