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GRK 2761:  Nahtlose Integration von Assistenzsystemen für die natürliche Lokomotion des Menschen (LokoAssist)

Fachliche Zuordnung Systemtechnik
Förderung Förderung seit 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 450821862
 
Beinprothesen, -orthesen und Exoskelette werden als aktive Bewegungsassistenzsysteme oder kurz „Assistenzsysteme“ bezeichnet, wenn sie individuell und situationsabhängig einen durchgeführten Bewegungsablauf erfassen und ihn durch Einbringung geeigneter Kräfte unterstützen. Ein solches Assistenzsystem kann „nahtlos“ in das Körperschema integriert werden, wenn es Bewegungsabsichten selbstständig erkennt und daraus ein intuitiv vorhersagbares motorisches Verhalten erzeugt und sich damit nahtlos in das Erleben des Bewegungsalltags einfügt. Bislang werden neue technologische Möglichkeiten aktiver Beinprothesen und -orthesen von Menschen mit Bewegungseinschränkungen nur in beschränktem Umfang angenommen. Um innovative Assistenzsysteme passgenau für die Bedürfnisse der Nutzenden zu entwickeln, wird ein neuer kontinuierlicher systematischer Dialog zwischen den Nutzenden und den in Forschung und Entwicklung von Assistenzsystemen involvierten Expertinnen und Experten benötigt.Um dieses Potential zu heben, bedarf es der im GRK LokoAssist ausgebildeten neuen, besonders qualifizierten Generation des wissenschaftlichen Nachwuchses im stark wachsenden Gebiet aktiver Bewegungsassistenzsysteme. Diese ist in der Lage, die Unterstützung von Menschen mit ihren motorischen und psychologischen Aspekten in den Mittelpunkt zu stellen und durch die Verknüpfung der Fachdisziplinen Potentiale von neuen technologischen Entwicklungen mit Aspekten des menschlichen Erlebens und Interagierens mit dem Assistenzsystem zu berücksichtigen und weiterzuentwickeln.Im GRK verfolgen Forschende aus Humanwissenschaften, Informatik, Ingenieurswissenschaften und Medizin fachübergreifend zwei duale Leitideen: L1) Assistenzsysteme werden in ihrer Funktion dual betrachtet. Einerseits unterstützen sie die menschliche Bewegung (Vorwärtsanwendung, Synthese), andererseits untersuchen und identifizieren sie diese gleichermaßen (Rückwärtsanwendung, Analyse).L2) Assistenzsysteme sind im Grad ihrer Körperschemaintegration aus unterschiedlichen fachwissenschaftlichen (d.h. medizinischen, orthopädietechnischen und humanwissenschaftlichen) Perspektiven wie durch die individuellen Erfahrungen der Nutzenden gleichermaßen, d.h. dual, zu bewerten.Im GRK arbeiten Promovierende in gemeinsamen Anwendungsszenarien disziplinübergreifend zusammen. Mit umfassender Laborinfrastruktur und Demonstratoren neuer aktiver Orthesen und Prothesen bestehen von Anfang an hervorragende Bedingungen für experimentelle und theoretische Forschungsarbeiten. Das Kooperationsnetzwerk mit international führenden Forschungsgruppen und Partnerorganisationen ermöglicht den Promovierenden weiter qualifizierende Forschungsaufenthalte.
DFG-Verfahren Graduiertenkollegs
Antragstellende Institution Technische Universität Darmstadt
Mitantragstellende Institution Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
 
 

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