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KFO 227:  Colorectal Cancer: From primary tumor progression towards metastases

Fachliche Zuordnung Medizin
Förderung Förderung von 2009 bis 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 101804013
 
Erstellungsjahr 2019

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Das kolorektale Karzinom macht geschlechterübergreifend einen bedeutenden Anteil der krebsassoziierten Sterblichkeit aus. Prognosebestimmend ist dabei die Entwicklung von Fernmetastasen. Heilungserfolge sind durch multimodale Therapie und chirurgische Resektion auch beim metastasierten kolorektalen Karzinom möglich, werden aber vielfach durch Metastasenrezidive eingeschränkt. Ziel der KFO 227 war es, neue wissenschaftliche Erkenntnisse als Basis für die Entwicklung innovativer, diagnostischer und therapeutischer Strategien beim metastasierten kolorektale Karzinom zu generieren. Hierzu erfolgte der kooperative Zusammenschluss von insgesamt acht Teilprojekten aus den Bereichen der Tumorchirurgie, der medizinischen Onkologie, der Pathologie, der translationalen Onkologie, der Stammzellbiologie, der Molekulargenetik und der Tumorimmunologie am Standort Heidelberg. Die in den verschiedenen Teilprojekten erarbeiteten Kernergebnisse umfassen eine detaillierte Charakterisierung: (i) der Herkunft und tumorigenen Eigenschaften zirkulierender Tumorzellen, (ii) des Tumor-initiierenden Zellkompartments sowohl hinsichtlich seiner funktionellen und genetischen Heterogenität als auch hinsichtlich seines immunologischen Profils, (iii) der Funktion stammzellassoziierter und anti-apoptotischer Gene bei der Metastasenentstehung, (iv) der Interaktion tumorspezifischer Antigene mit lokalen Immunzellen sowie deren Bedeutung für präventive Vakzinierungsstrategien gegen mikrosatelliteninstabile kolorektale Karzinome, (v) der Effekte pharmakologischer Eingriffe in die Sauerstoff-Regulationskaskade auf das Metastasierungsverhalten kolorektaler Karzinomzellen sowie auf die postoperative Leberfunktion nach chirurgischer Metastasenresektion, und (vi) der funktionellen und klinischen Bedeutung der gewebeständigen immunologischen Tumormikroumgebung beim metastasierten kolorektalen Karzinom. Die Vernetzung der Teilprojekte aus den partizipierenden grundlagenwissenschaftlichen und klinischen Forschungsinstitutionen erfolgte mittels eines gemeinsamen C-Projektes und beinhaltete den Auf- und kontinuierlichen Ausbau einer gemeinsamen Biodatenbank, welche neben chirurgischen Resektionspräparaten und Flüssigbiopsien lückenlose klinische Follow-up Daten von Patienten mit metastasiertem kolorektalem Karzinom enthält. Mittels angegliederter Sprechstunden und Patienteninformationsveranstaltungen leistete die KFO 227 darüber hinaus Beiträge zur interdisziplinären onkologischen Versorgung von Patienten mit metastasiertem kolorektalem Karzinom. Die nationale und internationale Sichtbarkeit der KFO 227 wurde unter anderem durch die Ausrichtung internationaler Forschungskongresse hergestellt. Zusammenfassend gelang es, durch vertiefendes biologisches und molekulares Verständnis der metastatischen Progression eine Basis für neue Therapiekonzepte beim metastaierenden kolorektalen Karzinom zu entwickeln. Zur Umsetzung der erarbeiteten Forschungsergebnisse hinsichtlich der Entwicklung innovativer Therapiekonzepte wurden umfassende translationale Folgeprojekte und klinische Studien initiiert.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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