Transformation, Demokratisierung und Islamisierung in Südostasien und dem Nahen Osten aus der Geschlechterperspektive
Zusammenfassung der Projektergebnisse
Die wichtigsten wissenschaftlichen Fortschritte hat das Projekt für die gender- und islam-bezogene Transformationsforschung geleistet. Es handelt sich dabei um die Beiträge des Projektes zur konzeptionellen Integration von Geschlechteraspekten in die theoretischen Ansätze zu Transformation (und Transition). Elemente aus dieser konzeptionellen Arbeit finden konkrete Anwendungsfelder in der Begleitung von Transformations- und Demokratisierungsprozessen in der MENA-Region (Middle East and North Africa). Dies schließt auch den Einbezug der Expertise des Projektteams bei der Erarbeitung von Förderprogrammen deutscher öffentlicher und privater Stiftungen für Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen aus dieser Region ein. Für die Geschlechterforschung sind wesentliche Fortschritte durch die de-konstruktivistische Herangehensweise an Konzepte wie agency, empowerment etc. erzielt worden. Diese Forschungsausrichtung war zu Projektbeginn bereits aus der Lektüre ethnographischer Arbeiten angeregt und ist im Projekt mit der konkreten (und bis dato nicht erfolgten) Einbettung in die Politikwissenschaft weitergeführt worden. Der aus Sicht der Antragstellerin zentrale Mehrwert und Fortschritt, zu dem das Projekt maßgeblich beigetragen hat, betrifft die Erweiterung der Referenzrahmen, mit denen die in Disziplinen strukturierte deutsche Wissenschaft konventionell arbeitet. Das zwei Regionen umfassende Projekt hat deutlich gezeigt, dass die strikte Separierung von Südostasien- und Nahostwissenschaft an den Universitäten nur noch bedingt den empirischen Gegebenheiten in diesen Regionen entspricht. Das Projekt hat durch seine transregionale Anlage die Bedeutung von transregionalen Studien generell unterstrichen und belegt, dass diese Arbeiten wertvolle Erkenntnisse generieren und neue Perspektiven eröffnen, welche in einer etwas gewagten Diktion als post-area studies und postdisziplinär bezeichnet werden können. Dieser Trend wird zurzeit auch an anderer Stelle in Deutschland verfolgt (so etwa im BMBF-geförderten Forschungsnetzwerk Crossroads Asia oder im Exzellenzcluster zu Transkulturalität an der Universität Heidelberg). Die zweifellos größte Überraschung stellten die Ereignisse des „Arabellion“ dar, welche die zentralen Fragen und Ansätze des Projektes quasi „über Nacht“ zu relevanten Fragen des politischen Gegenwartsgeschehens in der MENA-Region machten. Das Projekt hat zu wiederholten Medienanfragen (auch von arabischer Seite) bei Antragstellerin und Projektmitarbeiterinnen geführt, die sich in den Hochzeiten des Umbruchs in Ägypten verdichteten und erst im letzten Jahr nachgelassen haben. Insofern gab es Berichte in den Publikumsmedien, die auf der im Projekt gewonnenen Expertise basieren.
Projektbezogene Publikationen (Auswahl)
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Claudia Derichs: Strategy, Action, Transition: Women as Agents of Change; in: Ayaz, Aazar/Andrea Fleschenberg (eds.): The Gender Face of Asian Politics. Karachi: Oxford University Press, S. 25-43
2009
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2010. Between Neo-patriarchy, Islamization and Democratization: Gender Equality in Kuwait; in: Derichs, C. (ed.) Diversity and Female Political Participation. Views on and from the Arab World. Berlin: Heinrich-Böll-Stiftung, S. 94-113
Hala Kindelberger
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2010. Diversity and Female Political Participation. Views on and from the Arab World. Berlin: Heinrich-Böll-Stiftung
C. Derichs
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2010. Religious Fundamentalisms and Their Gendered Impacts in Asia. Berlin: Friedrich-Ebert-Stiftung
C. Derichs/Andrea Fleschenberg
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2010. Transnational Women’s Movements and Networking: The Case of Musawah for Equality in the Family; in: Gender, Technology and Development. Special Issue: Women in National Politics in Asia: A Springboard for Gender Democracy?. 14(Nov. 2010)3: 405-21
C. Derichs
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2011. Parlamentarierinnen in der islamischen Welt – untergeordnete Abgeordnete?; in: Zeitschrift für Parlamentsfragen 1(2011): 65-81
C. Derichs/Hala Kindelberger/Christine Holike
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2011. Zur Stellung der Frau in den Gesellschaften Nordafrikas; in: Hofbauer, Martin/Thorsten Loch (eds.): Wegweiser zur Geschichte. Nordafrika. Paderborn et al.: Schöningh, S. 209-17
C. Derichs
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2012. Islamischer Feminismus und Emanzipation, in: Birkle, Carmen/Ramona Kahl/Gundula Ludwig/Susanne Maurer (Hg.): Emanzipation und feministische Politiken. Verwicklungen, Verwerfungen, Verwandlungen. Sulzbach, Taunus: Ulrike Helmer Verlag, S. 165-180
C. Derichs
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2012. The State of Islam – Negotiating Democracy, Muslim Women’s Rights and Morality in Indonesia and Malaysia; in: C. Derichs/Andrea Fleschenberg (eds.): Women and Politics in Asia. A Springboard for Democracy? Singapore: ISEAS, S. 71-96
Christine Holike
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2012. Women and Politics in Asia. A Springboard for Democracy? Singapore: ISEAS
C. Derichs/Andrea Fleschenberg
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2013. Gender and transition in Southeast Asia: conceptual travel?, in: Asia Europe Journal, Vol. 11(2013)2: 113-127
C. Derichs