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Das Leben und die Forschungsarbeit von Gustav Jacobsthal (1845-1912) als Exempel einer alternativen Wissenschaftspraxis im Kaiserreich
Antragsteller
Dr. Peter Sühring
Fachliche Zuordnung
Musikwissenschaften
Förderung
Förderung von 2009 bis 2012
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 107727355
Die biographischen und wissenschaftlichen Besonderheiten des Wirkens von Gustav Jacobsthal während der ersten Zweidrittel des Deutschen Kaiserreichs sollen in ihren musikwissenschaftlichen und kultur- und wissenschaftsgeschichtlichen Dimensionen herausgearbeitet und dargestellt werden. Ihre genealogischen Voraussetzungen in der bürgerlichen Musikgeschichtsschreibung, ihre Wandlungsfähigkeit durch Detailuntersuchungen und die Gründe ihrer relativen Folgenlosigkeit sollen dargestellt werden. Zwischen den Positionen der „Berliner Schule“, aus der er hervorging, und denen einer „Straßburger Schule“, die seine Schüler unter Berufung auf ihn inaugurierten, entwickelte Jacobsthal eine eigene, bisher nicht selbständig entfaltete Forschungsmethodik und Musikpraxis mit erstaunlich neuartigen Resultaten. Auch seine Stellung innerhalb des Judentums sowie zu Katholizismus und deutschem Kulturprotestantismus bedürfen einer näheren und kritischen Beleuchtung. Seine Bezüge zur naturwissenschaftlichmathematischen, physiologisch-tonpsychologischen und historisch-ästhetisierenden Musikforschung des 19. Jahrhunderts sollen im Detail entfaltet werden.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen